Zwei Mal Friedensnobelpreis auf einem Schiff
Die vorletzte Regionalrunde (quasi Semifinale) des zum achten Mal ausgetragenen mehrsprachigen Redebewerbs „SAG'S MULTI!“ fand auf dem nach der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner benannten Wiener Schulschiff (Donauinselplatz) statt. Im dortigen Festsaal traten 34 Redner_innen mit 17 verschiedenen Sprachen – und natürlich Deutsch als gemeinsamer 18. Sprache – an. Viele davon nahmen sich von den angebotenen Unterthemen den berühmten Satz der jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten, Malala Yousafzai, als Ausgangspunkt: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern!“, um über den Stellenwert, die Bedeutung, Wichtigkeit von Bildung und die große Ungerechtigkeit, dass Millionen von Kindern, zu zwei Drittel Mädchen, dieses Recht vorenthalten werde, zu sprechen. Sozusagen zwei Friedensnobelpreisträgerinnen auf einem Schiff ;)
Über eine weniger bekannte starke jugendliche Aktivistin
Eine Rednerin, Laura Fischer (GRG 19, Billrothstraße) brachte auf Griechisch – und eh kloar auch Deutsch – eine andere, bei uns viel weniger bekannte junge Frau ins Gespräch: Urmila Chaudhary. Die heute Mitt-20-Jährige war eines von 10.000 Mädchen in Nepal, das verkauft und versklavt wurde. Reiche, oft angesehene Bürger – ihr Käufer war Anwalt – schuften 14 bis 16 Stunden täglich als billigste Haushaltshilfe, nicht selten obendrein noch sexuell ausgebeutet. Zwischen 5 und 15 Jahren erlitt sie dieses Schicksal der Kamalari (so werden diese Sklavinnen genannt). Danach engagierte sie sich gegen diese „Unsitte“ und gründete die NGO „Freed Kamalari Development Forum“ (FKDF).
Auch wenn „SAG'S MULTI!“ ein Wettbewerb ist und die Jury angesichts einer Vielzahl ausgezeichneter Reden darunter stöhnte, musste sie Entscheidungen treffen, wer ins Bundesfinale weiterkommt. Jury-vorsitzender und Geschäftsführer des Vereins Wirtschaft für Integration, Peter Wesely, meinte – ernst und nicht floskelhaft - jede und jeder, der sich traut, auf die Bühne zu gehen und in zwei Sprachen die eigenen Gedanken vor einem Publikum darzulegen hat schon gewonnen. Gewonnen haben wieder einmal auch all jene, die zuhören durften und konnten. Die „Jugend von heute“ hat viel zu sagen. Kurz-Zusammenfassungen samt Fotos aller Rednerinnen und Redner in der folgenden Bildergalerie!
Kommentare