Mehrsprachigkeit kein Defizit, sondern Gewinn

Arezu Bakhtiari von der HAK Krems sprach über verschiedene Kulturen auf Farsi und Deutsch
Erste Finalrunde des achten Durchgangs von "SAG'S MULTI!", dem mehrsprachigen Redebewerb.

Update 22. Februar 2017, 15.24 Uhr: Fotostrecke vom ersten Tag
Update 22. Februar 2017, 16.48 Uhr: Text-Foto-Strecke über die ersten Rednerinnen und Redner
Update 22. Februar 2017, 18.03 Uhr: Links zu weiterführenden, spannenden Beiträgen rund um Mehrsprachigkeit

Mitreißende, berührende, nachdenklich machende Reden – in Deutsch und jeweils einer anderen Sprache – waren am Mittwoch im Festsaal der HAK Hamerlingplatz zu hören. Dort fand der erste Finaltag des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“ statt. 568 Jugendliche aus 140 Schulen aller neun Bundesländer waren mit insgesamt 50 verschiedenen Sprachen im Herbst gestartet. Nach Vor- und Regionalrunden gibt es nun drei Finalrunden mit rund 100 Teilnehmer_innen bevor die 15 Siegerinnen und Sieger – aber auch alle anderen Finalist_innen am 14. März im Festsaal des Wiener Rathauses feierlich geehrt werden.

Während am Vortag in vielen Statements aus Politik & Co. darüber gejammert wurde, dass rund ein Viertel aller Schüler_innen in Österreich und in Wien sogar jede/r Zweite eine weitere Sprache neben Deutsch spricht, freuten sich hier alle sehr über diese Vielsprachígkeit. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der Uni Klagenfurt denken Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, sogar flexibler (Quelle ORF Kärnten).

Mehrsprachigkeit ist kein Defizit, wie so manche Statements zum internationalen Tag der Muttersprachen (am Vortag) zu hören und lesen waren, sondern ein Gewinn – dies ist der Grundsatz des vom Verein Wirtschaft für Integration ins Leben gerufenen Bewerbs, der in diesem Schuljahr zum achten Mal durchgeführt wird. Die Jugendlichen hatten prominente Fans, nämlich Staatssekretärin Muna Duzdar und Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Duzdar bedauerte, selbst diese Chance nicht gehabt zu haben. Mühsam musste sie sich selbst Arabisch – über den Hausgebrauch hinaus und vor allem als Schriftsprache – beibringen. Czernohorszky nannte als EU-Ziel, künftig möge jedes Kind in Wien drei Sprachen sprechen. Das sei eine Bereicherung und keine Schande.

Das fanden auch die Vertreter der Hauptsponsoren des Bewerbs (UNIQA und LUKOIL), Karl Gabriel und Robert Gulla. Für den Verein Wirtschaft für Integration weisen der Obleute, Georg Kraft-Kinz und Ali Rahimi immer wieder auch auf das Leitmotiv „fordern und fördern“ hin und dass nicht nur die Jugendlichen, die mehrere Sprachen beherrschen, sondern auch die Wirtschaft von deren Fähigkeiten und Kenntnissen profitiere.

Anlässlich des Tags der Muttersprachen erschien auch ein spannender Beitrag "Mehrsprachigkeite ist ein Mehrwert und kein Grund für Scham" von Zwetelina Ortega, Frau der ersten Stunde des Bewerbs "SAG'S MULTI!" auf der Online-Seite des Standard (Link siehe unten)

In der folgenden Foto_Text-Strecke findest du Kurzzusammenfassungen der Beiträge der ersten Rednerinnen dieses ersten Finaltages.

www.sagsmulti.at

Story über die genannte Studie auf ORF-Kärnten

Zahlen über die Mehrsprachigkeit in Schulen auf der Website Medienservicestelle.at/migration_bewegt

Zu einem interessanten Blog-Beitrag Mehrsprachigkeit ist ein Mehrwert und kein Grund für Scham auf standard.at

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