Abenteurer für Gerechtigkeit

Szenefoto aus "Robin Hood" im Niedermair
„Robin Hood – Bäume wachsen nicht in den Himmel“ im Kabarett Niedermair (Wien).

Auf der kleinen Bühne im Kabarett Niedermair läuft seit kurzem in der KinderschieneRobin Hood – Bäume wachsen nicht in den Himmel“. Es ist seit Langem das beste für ein (nicht nur) junges Publikum, das in diesem Theater zu sehen war/ist: Vielschichtig und nicht platt wird die/eine Geschichte erzählt. Auch wenn diese sehr komplex ist, werden die roten Fäden gut dargestellt.

Abenteurer für Gerechtigkeit
Szenefoto aus "Robin Hood" im Niedermair

Und so gar nicht nebenbei gelingt es dem Ensemble allgemeingültige, zeitlose Themen wie Freundschaft, Gerechtigkeit, (Macht-)Gier sowie - neu hinzugefügt - Schutz der Natur zu thematisieren, ohne dass dies plakativ aufgetragen wäre. Zusätzlich bleibt in dieser Stunde noch Raum dafür, eigene Assoziationen herzustellen und Fantasie (weiter) spinnen zu lassen. Außerdem sind viele – zum Teil auch weniger bekannte – Geschichten bzw. Legenden rund um diese sagenhafte Figur verarbeitet, lediglich die böse Königin ist so ziemlich frei erfunden – ebenso eine „Riesenschnecke“ die einen zusätzlichen Erzählbogen eröffnet. Köstlich übrigens die Darstellung dieses Tiers durch einen der Schauspieler und seine Kollegin auf seinem Rücken.

Historisch oder Legende?

Abenteurer für Gerechtigkeit
Szenefoto aus "Robin Hood" im Niedermair

Ob es „Rotkehlchen Haube“ (Übersetzung von Robin Hood) je wirklich gegeben hat, tut wenig zur Sache. Zunächst mündlich überlieferte Gedichte, Lieder, Geschichten erzählen von einem Robyn Hode. Die einen siedeln ihn im 13. Jahrhundert, andere später an. Mit einigen Getreuen im Wald – von Nottingham oder andernorts, auch darüber gehen die Ansichten auseinander – lebend, hatte er es auf Reiche abgesehen. Die Geschichte der Umverteilung der Beute an Arme kam in den Erzählungen erst später hinzu. Aber wie auch immer, „Robin Hood“ steht genau dafür. Die einen sehen ihn deshalb als Räuber, die anderen als Kämpfer für die Gerechtigkeit. So wie die einen Zeter und Mordio schreien, wenn Eine Erbschaftssteuer in die Diskussion geworfen wird und andere darauf hinweisen, mehr als eine Million Euro zu erben habe mit eigener Leistung nicht das Geringste zu tun.

Robin Hood Buch, Regie und Kostüm: Michaela Obertscheider Es spielen: Adrian Stowasser, Klemens Dellacher, J-D Schwarzmann, Viktoria Hillisch, Clara Diemling/Agnes Hausmann Songs und Musik: Ensemble

Bühne/Graphik : Katrin Gross Assistenz: Yvonne Krejci

Wann & wo? Bis April 2018 Niedermair, 1080, Lenaugasse 1a Telefon: (01) 408 44 92www.niedermair.at

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