Rasanter Film zwischen echt und Fantasie

Rasanter Film zwischen echt und Fantasie
In einer fantastischen Welt, die doch in der Wirklichkeit angesiedelt ist, geht's in V8 - natürlich - nicht nur um Autorennen, sondern auch viel um Freundschaft, Mutproben, Vertrauen./Gewinnspiel

Alle Autorenn-Weltmeister umweht ein Geheimnis. Sie waren als Kinder in der „Burg“. Dort dürfen keine Erwachsenen rein. Und auch nicht jedes Kind. Wer rein darf, wird ausgewählt. Durch Zufliegen“ einer speziellen Art Münze.

Rasanter Film zwischen echt und Fantasie
Im eben gestarteten Film nach Joachim Masanneks Buchserie V8 fällt die David und Luca Michele, ein Geschwisterpaar, Kiki Lilou, die geniale Automechanikerin in einer urgeilen Film-Location – einer fast fantastischen Werkstatt ihrer Mutter. Doch für ein Team braucht’s vier. Da wäre Robin, der auf Rennfahrerkarriere trainiert. Mit Go-Karts, angetrieben vom oberehrgeizigen Vater an dessen Ansprüchen Robin fast zu zerbrechen droht. Und letztlich drauf sch… und sich den V8-Kids anschließt.

Das – natürlich – letztlich siegreiche Team V8 (vorläufig?) nur dieses Teils besteht aus David, seiner anhänglichen und tollpatschigen Schwester Luca, der Top-Mechanikerin KiKu Lilou und dem reichen Schnösel Robin Veit Acht. Dargestellt werden sie von Georg Sulzer, Maya Lauterbach, Klara Merkel und Samuel Jakob. Der Kinder-KURIER traf die vier – und dazu noch zwei der Renngegner Barakudas sowie den (Drehbuch-)Autor und Regisseur in München.

Für die vier Jüngsten war’s allesamt „der erste richtige, große Film“. Einige flimmerten zwar schon über Bildschirme und Leinwand, „aber da war ich noch ganz klein, da kann ich mich gar nicht mehr wirklich erinnern, das zählt nicht“, meint Maya Lauterbach, die hier als Diamond Dachsmann von Drachenherz in noch mal ihrer eigenen Fantasie-Welt lebt, auch wenn sie vordergründig als Luca Michele die jüngere, anhängliche, durchaus liebevoll nervige Schwester von David gibt.

Und Nebenrollen in Fernsehfilmen seien damit auch nicht vergleichbar, merken Georg Sulzer und Klara Merkel „“übrigens, ich bin nicht verwandt mit der Kanzlerin!“) an. „Da haben wir ja mit was Großes geschaffen.“

Andere Perspektive

Rasanter Film zwischen echt und Fantasie
Mit im Schnitt rund um die 40 Drehtage waren die vier Darsteller_innen der Hauptfiguren auch ganz schön lang im Einsatz, für die meisten spielte sich der Großteil in den Sommerferien (des Vorjahres, 2012) ab. Und schon dabei hatten sie alle das Gefühl, „dass da was richtig Tolles dabei rauskommt, auch wenn du selber nicht genau weißt, wie das ausschauen wird. Wenn du vor der Kamera stehst ist das noch mal ne andere Persepktive wie dann der fertige Film auf der Leinwand“. (Maya Lauterbach als Luca Michele).

Klara Merkel, die im Film als Kiki Lilou an den Boliden schraubt, zangelt, bastelt und sich zwei Superturbos ausdenkt und sie einbaut meint: „So in meiner Freizeit hab ich nicht so viel mit Autos am Hut, kenn mich auch nicht so damit und vor allem mit bauen und drauf rumbasteln so aus, aber beim Film da fand ich das total interessant.

Schmutzig machen dürfen

Das heißt, das mit den Werkzeugen und damit an Autos herum hantieren, sich dabei auch mal schmutzig machen war ganz neu für dich?
„Ach, das war nicht so schlimm. Ich fand das total cool. So nach und nach hab ich mich da auch richtig rein gefühlt. Außerdem gab’s vor Ort Mechaniker, die haben dir alles erkläret, denn es wär ja doof, wenn du über was zu reden hast, das du selber gar nicht verstehst.“

Jetzt kennst dich aus?
Richtig nicht, aber einzelne Teile und ihre Namen hab ich mir schon gemerkt.

Hat dich diese für dich neue Welt fasziniert?
„Es war total cool, eine Art riesiger, magischer Welt, die Sets waren so krass… wow!“

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Gefahren wurden die Autos von Stuntfahrern. „Wart ihr da neidig auf sie, wäret ihr gern selber gefahren?“
Robin/Samuel Jakob: „Naja, man will die Boliden ja auch nicht zu Schrott fahren“
„Natürlich wär selber fahren schon cooler gewesen, aber ein bisschen hatten wir das Gefühl in den Einstellungen, wo unsere Gesichter zu sehen sind, da wurden unsere Autos jeweils an einem Seil gezogen.“ (David Michele/Goerg Sulzer)

Tollpatschig, Schnösel

Wie war das, so eine nervige, tollpatschige Schwester zu spielen?
Luca Michele/Maya Lauterbach: „Ich fand‘s ganz cool, eine Rolle zu sein, die ganz anders ist, weil es wär ja ganz langweilig, wenn ich genauso spielen müsste wie ich selber bin.“

Und wie war’s, den reichen, arroganten Schnösel-Typen zu spielen?
Samuel Jakob als Robin Veit Acht: „Das war schon was ganz anderes. Du musst immer so stolz sein, spüren lassen, als wenn man was Besseres wäre, dich so richtig reinversetzen in das Gehabe des reichen Jungen.“

Wie ist dir das gelungen?
Wir hatten einen Schauspiel-Coach, der uns sagt, wie du was besser machen, in meinem Fall stolzer spielen kannst.

Klara Merkel: „Am ersten Drehtag war ich richtig aufgeregt, aber das hat sich schnell gelegt, weil sie alle ganz nett waren, dir erst mal alles gezeigt haben und zuerst hast du für die Szenen immer einen Probe.“

Schauspiel als Beruf?

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Wollt ihr alle beim Schauspiel bleiben, soll das später euer Beruf werden?
Samuel Jakob als Robin Veit Acht: „Also, ich hab erstmal im Fokus, dass das ein perfekter Nebenjob ist und sonst überleg ich einfach, was ich sonst noch alles machen möchte.“

David Michele/Georg Sulzer: „Als Kind ist das relativ einfach. Wenn du’s mal in einem Film geschafft hast, dann bist du gut dabei. Als Erwachsener hast du aber viel mehr Konkurrenz, musst dich viel mehr ins Zeug legen. Wobei’s , uns und mir hier viel Spaß gemacht hat und vielleicht möchte ich das später schon beibehalten. Aber ich will mich nicht nur darauf konzentrieren, sondern schauen, was ich sonst noch so im Leben machen will.“

Luca Michele/Maya Lauterbach: „Naja, das ist vielleicht keine stabile Basis als Lebensgrundlage. Als Schauspielerin kriegst du vielleicht für einen Film eine gute Gage, aber was machst du, wenn du dann einmal keinen so großen Erfolg hast?“

Welche anderen Berufswünsche und Vorstellungen habt ihr?
Samuel Jakob/Robin Veit Acht: „Fußball, seit 2008 spiel ich bei mir wo ich wohne in der Nähe von Köln bei einem Verein- vorher hab ich mich noch nicht getraut. Ich spiel auf der Position des 10er – wie der Özil. Früher hab ich auch mal in der Abwehr gespielt, aber das machte mir nicht so viel spaß wie Stürmer und Tore schießen.“

„Im Moment hab ich grad gar keine Vorstellungen“, meint Klara Merkel (Kiki Lilou), „ich wollt schon alles Mögliche werden, Schauspielerin, Tierschützerin, ganz viel Zeug, im Moment hab ich keine Idee, erstmal will ich die Schule gut hinter mich bringen.“

Maya Lauterbach/Luca Michele: „Mal schauen, wie’s kommt, wenn’s so läuft wie jetzt, dann würd ich gern Schauspielerin werden, aber man weiß ja nicht, ob‘s dann später auch so gut läuft.“

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Georg Sulzer/David Michele: „Ganz lange Zeit wollt ich mit ein paar Freunden ein Erfinderbüro aufmachen, ob das vielleicht klappen würde ist aber eine andere Sache. Also Spaß am Werkeln hab ich schon.“

Was habt ihr bisher so erfunden?
„Bisher ganz viel, aber meist auf dem Papier gemalt, vieles sieht sehr komisch aus - irgendwelche Geräte aufeinander geschmissen und dann kommt dabei ein Supergerät heraus wie ein Mixer, der auch telefonieren kann.“

Über die Dreharbeiten

Waren die Dreharbeiten manchmal auch anstrengend?
„Naja, nicht grad so was von anstrengend. Wenn wir mal zum Beispiel rennen mussten, dann gab’s da die ganzen Leute, die dir geholfen haben!“ (Maya Lauterbach/Luca Michele)

„Außerdem hatten wir auch viele Pausen, und am Ende der Pausen ist oft wer mit einem großen Süßigkeitenteller angerannt gekommen“, ergänzt Klara Merkel/Kiki Lilou.

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„Und das viele Warten, das zu jedem Film dazu gehört, hat das genervt?“
„Nicht wirklich, wir hatten’s fast immer witzig, haben viel gespielt und hatten ja außerdem noch Kinderbetreuer.“ (Klara Merkel/Kiki Lilou)
„Und es gab ja fast immer was zu tun.“ (Georg Sulzer/David Michele)
„Wir sind ja alle aus verschiedenen Bundesländern, weil wir ja nicht nur in dne Ferien gedreht hatten, hatten wir auch eine Lehrerin, Arbeitsblätter unserer Schulen mit …“ (Samuel Jakob/Robin Veit Acht)

Gab’s in der einen oder anderen Klasse Neider?
„Nein“ – ist die einhellige Antwort. Die eine oder der andere wusste zwar vom einen oder anderen Scherz, den Mitschüler_innen machten, aber nichts Böses, Ernsthaftes.
„Bei mir hat nur einmal ein Mitschüler gefragt, wieso ich so lange weg war, der hatte gedacht, ein Film wird in ganz kurzer Zeit, so in ein oder zwei Wochen gedreht, dem musste ich dann erklären, wie’s wirklich abläuft.“ (Georg Sulzer/David Michele)

Zwei der Gegenspieler der V8-Crew sind Emilio Moutaoukkil (Darsteller des Promoters der Barakudas, Naik I. Dadidas) und Nick Romeo Reimann als deren Spitzenfahrer Hell GTI.

Letzterer ist trotz seiner Jugend schon so was wie ein Profi. Drei Teile „Wilde Kerle“ und „Vorstadtkrokodile“ vor der Kamera und dazu noch die deutsche Synchronstimme von Greg (Gregs Tagebuch) am Mikrofon, womit sich bei ihm natürlich die Frage aufdrängt, ob er das später mal auch zu seinem Beruf machen möchte. „Wenn’s so weiter läuft, auf jeden Fall. Aber erst kommt mal die Schule, das Abi – so als Sicherheitsvariante. Und dann vielleicht eine Schauspielschule, damit auch da eine gute Basis gelegt wird.“
Nick Romeo Reimanns Start kam ja eher ungewöhnlich, wie er schon vor Jahren dem Kinder-KURIER in seinem ersten Interview anvertraute: „Ich hab den ersten Teil der Wilden Kerle im Kino gesehen, da wollt ich unbedingt hin und mitmachen. Ich ging dann zu so einer Kinder-Casting-Agentur, aber nicht direkt, sondern über mehrere Ecken kam ich dann wirklich zum Casting für neue Wilde Kerle“. Da spielt er einen der zweiten Generation, einen kleinen frechen, der mit einem Spezialschuss auffällt, einem Seitflug-Volley-Ball.

Gangsta-Rapper

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Sein Kumpel im jetzigen Film ist bei den Rennfahrern Naik I. Dadidas, gespielt von sindEmilio Moutaoukkil, einer Art Nachwuchs Gangster-Rapper. Der Berliner, der mit Deutsch, Englisch und Arabisch aufwuchs, konnte hier seine beiden Leidenschaften verbinden: „Meine Liebe gehört dem Schauspiel – und der Musik. Als ich noch klein war, hab ich immer zu meiner Mutter gesagt, ich will Fan werden so wie Brad Pitt, ich hab damals noch nicht gewusst, was Fan bedeutet, hab das halt oft gehört und dachte, das ist so was wie Star.“

Zum Dreh nahm Emilio Moutaoukkil (Mutter Marokkanerin, Vater Serbe) seine Gitarre mit „und ich hab da immer mal gejamt, auch mit dem Nick zusammen, der ja auch zehn Gitarren hat.“ Eines Tages versuchte er, „einen V-8-Song zu probieren, „aus Jux, ich hatte dann mal so einen ersten Vers und die Hook und das hab ich dem Joachim (Masannek, Autor und Regisseur) privat vorgespielt. Ja, so nach den ersten drei, vier Sätzen sagte der: Den nehmen wir! Ja, und jetzt ist das der Titelsong!“

Diese Kombination aus Schauspiel und Musik „das würd ich am liebsten weiter machen, da will ich auf jeden Fall dran bleiben, aber sicherheitshalber möchte ich Medizin studieren. Das interessiert mich auch sehr, allerdings muss ich da noch fürs Abi meinen Notenschnitt ein wenig verbessern – von derzeit 1,4 auf so 1,3.“

Apropos Noten, „ich mach Musik nach Gehör, Noten lesen kann ich nicht.“

Loser?

Ob’s ein bisschen ärgerlich gewesen wäre, zu den Losern zu zählen, schließlich verlieren die Barakudas ja am Ende, beantwortet Emilio spontan mit: „Mal sehen, es gibt ja im zweiten Teil – und der wird schon gedreht – eine Revanche. Außerdem lag’s mit Sicherheit ja am Auto und nicht am Fahrer“, nimmt er seinen Kumpel in Schutz.

„Nein, es war nicht schlimm, es ist eine Rolle im Film, und die spielst du, überhaupt wenn die Geschichte insgesamt cool ist und der Regisseur“, ergänzt Nick. „Ja, mit Joachim Masannek kann man gut arbeiten, das ist ein supercooler Typ, der geht auf einen ein“, meint Emilio. „Der Nick sollte am anfnag eigentlich eine Perücke tragen, das fand der gar nicht okay und hat das auch gesagt. Sagt der Regisseur: O.k., dann machen wir das auch nicht! Das gleiche, wenn eine oder einer sagt, dass sie einen Satz lieber anders sagen würde, dann meinte der meist: Ja, dann mach so!““

Ein bisschen bedauern aber beide, dass „nur Stuntmen die Boliden gefahren sind, geil wär’s schon gewesen, da mal auch selber zu fahren, aber wenn’s nicht klappt, auch kein Prob.“

Bekannt geworden durch die mittlerweile 15-teilige Buchserie, in fünf Filmen ins Kino gebrachten Wilden (Fußball-)Kerle ist Joachim Masannek aber auch Autor weiterer Serien wie Honky Tonk Pirates und Wildernachte sowie V8. Seit kurzem läuft „Du willst der beste sein“ (Titel von Band 2) im Kino. Noch vor dem Filmstart wurde schon – eine große Besonderheit – am zweiten Teil gedreht.

Rasanter Film zwischen echt und Fantasie
Nach Fußball also Autorennen, in den Unterlagen des Filmverleihs für die Medien steht, dass Autos ein Kindheitstraum von dir gewesen sind, stimmt das?
Ich hab als Junge alle möglichen Träume gehabt, zum Beispiel an mein Go-Kart einen Rasenmäher-Motor zu bauen oder vom Jahrmarkt einen Scooter zu entführen und damit am nächsten Tag zur Schule zu fahren. Ich glaube, dass es generell ein großer Kindheitstraum ist, ein Auto mit Motor zu haben. Autofahren ist einer der wenigen Initiierungsriten, die wir noch haben, die mit Erwachsensein verbunden sind. Das darf man erst mit 18 Jahren. Viele andere kann man schon vorher haben oder sich heimlich erschleichen. Alkohol, Partys, alles fängt immer früher an.
Und ich bin der festen Überzeugung, jedes Kind will erwachsen sein und jedes Kind betrachtet Kind-sein als Handicap.

Verklärte Kindheit?

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Kind-Sein wird sozusagen erst in der Erinnerung verklärt?
Ja, erst später sehen wir uns das alles schön, ob das Kindheit ist oder Schule oder Studium, aber Kinder wollen erwachsen werden und Verantwortung übernehmen, während wir Erwachsenen immer mehr in einer Welt leben, die nicht erwachsen werden will, in einer sehr kindlichen Welt, in der jedes Bedürfnis sofort befriedigt werden will.
Wenn wir was zu essen wollen, muss es sofort da sein. Wir wollen Filme gucken, wann und wo wir wollen. Die Frustrationstoleranz wird immer kleiner. Freunde haben wir immer mehr in der virtuellen Welt. Und wenn’s einproblem gibt, kommt der nächste.
Wir schämen uns vor den Kindern, weil wir merken, die wollen was, was wir gar nicht mehr bereit sind, sein zu wollen: Erwachsen sein, Verantwortung tragen und zu übernehmen.
Und für mich sind die Wilde Kerle und V8 dasselbe – es geht ums erwachsen werden. Das hab ich von meinen Kindern gelernt. Die Jungs waren damals 3 und 4 und haben Ritter gespielt mit Holzschwertern und im Schlafanzug, das Sofa war die Burg, alles war da, es fehlten nur noch die Pferde.
Ich hab das gefilmt und als sie das Video sahen war das eine Riesen-Enttäuschung.

Vertrauensbruch?

Das war ein Vertrauensbruch?
Sie haben sich richtig verladen gefühlt, weil in ihrer Vorstellung waren sie erwachsene Ritter und in dem Video, das sah einfach lächerlich aus. Drum hab ich in meinen Filmen immer versucht, Kinder so darzustellen, wie sie sich in ihrer Fantasie sehen, deswegen sagt zum Beispiel das Mädchen auch: „Ich liebe dich“ und nicht einfach „ich hab dich lieb“

Aber zwischen Fußball und Autos ist ja dann doch der Unterschied, dass auch kleine Kinder echt kicken können.
Ja, aber beim Spielen mit Modellautos hab ich mich auch als erwachsener Rennfahrer gesehen. Und wenn Fußball-Weltmeisterschaft war, dann haben wir die einfach zu Hause nachgespielt. Und wenn ich dann zum Beispiel gefragt wurde, was hast du die letzten zwei Wochen gemacht, hab ich gesagt: „Fußball-Weltmeisterschaft gespielt, nun gut, zwischendurch musste ich auch in die Schule…“
Und drum fährt in V8 im Film auch kein echtes Auto über die Straße. Kinder blenden dann die Wirklichkeit aus, dadurch kann eine fantastische Welt entstehen, die aber in der Realität verankert ist. Durch dieses Anknüpfen wirken wiederum die Geschichten viel glaubwürdiger.

Weitere Pläne

Was sind deine nächsten Pläne?
Es gibt einen großen Plan, die Honky Tonk Pirates zu drehen. Da geht’s um einen 13-Jährigen im Jahr 1760, der will Pirat werden. Der heißt Wilfried Zacharias Karl Otto Stups und lebt in Berlin. So heißt kein Pirat, in Berlin gibt’s kein Meer – und trotzdem schafft er’s der beste Pirat der Welt zu werden.
Da geht’s nicht nur um sein Erwachsen-Werden – übrigens konnte ich beim Verlag erreichen, dass die Kinder in den Büchern älter werden dürfen. Es geht auch ums Erwachsen-Werden der Welt. 1760 das war der siebenjährige krieg zwischen Preußen und Österreich um Sachsen. Es wurde aber auch weltweit gekämpft – in Amerika kämpften Europäer gegen Indianer, Englänger gegen Franzosen, es kam zur französischen Revolution, es ging auch um Freiheit. Piraten wurden immer wieder ja auch als Art Freigeister gesehen. Aber dieses Projekt ist richtig teuer – geschätzt 12 bis 20 Millionen, das wird noch dauern.

Es gibt erste Pläne, im nächsten Jahr einen neuen Wilde-Kerle-Film zu drehen.

Eine Erinnerung der Erwachsenen an ihre Kindheit?
Nein, mit neuen Wilden Kerlen, die in Ruinen den alten Teufelstopf finden und auf Spuren der Wilden Kerle stoßen, die alten suchen, finden, treffen und die das Erbe abgeben. Durch viele Wiederholungen im Fernsehen hat sich einfach eine ganz neue Fangemeinde gebildet. Bei den alten Wilden Kerlen waren die noch im Kindergarten, jetzt sind sie acht bis zehn und hätten unwahrscheinlich gern mitgemacht.

Ja, und dann drehen wir ja schon am zweiten Teil von V8, auch wenn der erste jetzt erst gestartet ist. Ich rechne nicht, dass wir so erfolgreich sind wie mit den Wilden Kerlen 5, aber so mit Teil 1 oder 2. Vielleicht kommt dann ein dritter Teil von V8.

Schade eigentlich, dass bei V8 kein Mädchen fährt, es sind ja zwei im Team, die eine ist obendrein di Top-Mechanikerin, bastelt und baut ziemlich viel an Autos, warum fährt sie eigentlich nicht auch?
Im zweiten Teil wird ein Mädchen fahren, Robin findet seine Mutter wieder und seine Schwester, er verlässt V8. So braucht das Team einen zweiten Fahrer. David muss Kiki das Fahren beibringen…

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