Gegenseitiger Halt durch Abstoßen
Der Einlass dauert so lange wie bei keinem anderen Stück. Jede Besucherin und jeder Besucher wird einzeln von mindestens einem der drei TänzerInnen zu einem Platz am Rande der Bühne, die auf allen vier Seiten von Bänken umgrenzt wird, geleitet. Sitzen alle, beginnen die drei aufeinander zuerst langsam zuzu„laufen“ (von ihren Bewegungen her). Bald danach wird der Fokus auf jeweils einen oder eine gerichtet, in dem jeweils eine oder einer des Trios mit einem großen Scheinwerfer in der Hand tanzt.
Festhalten und abstoßen
Die Einzelszenen gehen über in gemeinsame – vom Dreifach-Liegestütz übereinander bis vor allem zu der vielleicht programmatischesten Stelle von „Push up!“: Die drei halten sich mit ihren Händen an den Schultern der anderen an, gehen mit ihren Beinen immer weiter auseinander. Das Dreiecke stützt sich gegenseitig, in dem sich alle drei aber jeweils stark voneinander abstoßen!
Eigene Wege
Fulminant wird das Stück im letzten Teil, nachdem sich die drei auf offener Bühne push-up- und wonderbra-mäßig umziehen und sich mit Body-painting-Farbe rot, grün bzw. blau einfärben und jeder ein Solo spielt und tanzt. Die eigene, individuelle Version des sich Vorwärtsbringens mit Elementen des Vorwärts-getrieben-werdens – symbolisiert und vermittelt durch ein Objekt, das sozusagen als vierter Tänzer agiert. Eine Stange mit schwerer Halbkugel unten, die bei jedem Anschubser wie ein Stehaufmännchen funktioniert. Mit ihr, unter sie, über sie tanzen und springen die drei, von denen zwei erst spät (wegen Verletzung der Erstbesetzung) eingesprungen sind.
Schon beim Zuschauen bleibt dir die Luft weg! Faszinierend, mitreißend wie jeder seinen Weg sucht und findet!
PUSH IT: Liegestütz und WonderbraDschungel WienTanztheater; 60 Minuten; ab 14 J.
Choreografie, Regie: Silke Grabinger Tänzer_innen: Matej Kubus, Jerca Rožnik Novak (* anstelle der erkrankten Steffi Jöris), Maartje Pasman choreografische Assistenz: Olga Swietlicka Bühne, Lichtdesign: Jakob Wiesmayer Dramaturgie: Marianne Artmann Lichttechnik: Sebastian Meyer
Wann & wo?Bis 23. Februar20./21. AprilDschungel Wien1070, MuseumsQuartierTelefon: (01) 522 07 20-0www.dschungelwien.at
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