Mehr und spannendere Bewegung

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Jugendparlament: Diesmal schlüpften Jugendliche aus vier oberösterreichischen Schulklassen in die Rolle von Nationalratsabgeordneten

Mindestens vier Stunden Bewegung und Sport in jeder Schulstufe - diese Änderung des Schulunterrichtsgesetzes beschloss das jüngste Jugendparlament Donnerstag Nachmittag. Die Hälfte davon sollte als allgemeine Turnstunden, die anderen beiden Einheiten in Form von (auch klassenübergreifenden) Interessensgruppen abgehalten werden. Jede Schülerin, jeder Schüler könnte diese Gruppen (Ballspielarten, Schwimmen usw.) vierteljährlich wechseln.

Vier Schulen

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Die jungen Abgeordneten (wie's funktioniert siehe Hintergrund) kamen aus dem BRG Schloss Wagrain in Vöcklabruck, dem Stiftsgym Kremsmünster, der Linzer Kreuzschwestern-BAKIP (Kindergartenpädagogik) sowie der Welser HTL für Lebensmitteltechnologie. Intensiv hatten sie sich den ganzen Tag mit einer fiktiven Regierungsvorlage auseinandergesetzt. Die basierte auf einer - realen - Kritik des Rechnungshofes, wonach insbesondere Stunden gekürzt worden seien und es zu wenig Qualitätsstandards für Unterricht bzw. Sportstätten gebe. Und zwar im Widerspruch zu Empfehlungen der Europäischen Kommission und mehreren - auch österreichischen - Studien. Zwar wurden zwei Jahre später in einem Follow up vom Rechnungshof festgestellt, dass das Unterrichtsministerium zwei von neun Empfehlungen ganz und vier weitere teilweise umgesetzt hätte, aber drei ganz und gar nicht.

Ernsthaftigkeit

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Auffällig am Jugendparlament, dem siebenten insgesamt immer wieder: Die große Ernsthaftigkeit, mit der sich die Jugendlichen - sei es in den Fraktionssitzungen, im Ausschuss sowie im abschließenden Plenum - mit der Materie auseinandersetzten. Rasch zeichnete sich ab, dass die Vorlage, die Leistungsgruppen vorsah, abgeändert würde. Letztlich fiel der Beschluss mit Interessensgruppen an deren Stelle einstimmig.

Ein Drittel im Plenum am Wort

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Von den 93 Schülerinnen und Schülern meldeten sich fast ein Drittel im Plenum. Mit Ausnahme ganz weniger polemischer Fraktionsschlenker wie diesmal einiger Violetter, die sich zuerst als einzige für die Leistungsgruppen ausgesprochen hatten und dann beinahe triumphierend behauptete, alle hätten sich ihrem Vorschlag nach Interessensgruppen angeschlossen: Kurz, prägnant, sachlich. Wovon sich auch die "alten" Abgeordneten, die mit fachlichem Rat die Jugendlichen durch den Tag begleiteten (sich aber mit ihren eigenen Positionen zurückhalten mussten) angetan zeigten.

Das gilt auch für Rechnungshofpräsident Josef Moser und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer - die Aussagen dieser beiden im Interview sowie eine Reaktion des Bildungsministeriums im Gespräch mit dem (Online-Kinder-KURIER) findest du weiter hinten in der Fotostrecke. Zunächst sollen Jugendliche auch hier zu Wort kommen, was sie dem Online-KiKu-Reporter über ihre Eindrücke und Erfahrungen im Parlament zu berichten hatten. Kurz zusammengefasst fanden's die meisten "cool, spannend, interessant, weil man da realitätsnah erlebt, wie die wirkliche Arbeit im Parlament läuft. Und weil wir ernst genommen werden".
Statements Jugendlicher gleich in der Fotostrecke (oben bzw. unten)

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