Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad

Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad
"Vom Kopf des Herrn Zopf" - ein Stück in drei Versionen
Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad

Zunächst eine rote und eine blaue Blume, die sich in einer Kunstsprache, die an Italienisch erinnert, unterhalten. Ein riesiges, gefaltetes weißes Kartonbilderbuch. Mit noch wenigen Bildern. Der Einstieg und das Aufklappen eröffnen Blicke auf Seiten mit Zeichnungen – Eiskasten, Herd, Küche und Wohnzimmer. Das Bühnenbild erweist sich bald einmal als ziemlich genial. Ob Häferl oder Kanne – die Teile sind aus Karton. Und damit spielt er der Herr Zopf - der, um den sich in der Folge so ziemlich alles dreht. Zunächst einmal erlebt er Tag für Tag immer dasselbe. Selbe Zeit, schrilles Weckerläuten, Kanne auf den Herd, „eingießen ins Häferl"... Auftauchen im Büro. Begegnung mit der Kollegin Plauder, Anruf des Chefs...

Blumenkind

Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad

Zunächst bleibt die einzige erheiternde Abwechslung sein Klogang...

Doch dann ... dann wacht der gute Herr Zopf eines Tages auf – mit Blumen auf dem Kopf. Bunt. Aber irgendwie packen`s seine Mitmenschen nicht so ganz, scheinen ziemlich verwirrt. Aber auch er selbst kommt nicht so gleich zurecht mit seinem neuen, farbenprächtigen, duftenden Dasein.

Steh zu dir

Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad

Diese zweite, buntere Hälfte ist nicht nur von der Story her abwechslungsreicher, auch das Schauspiel des Trios gibt mehr her. Bis hin zu Tiergeräuschen und Furzen des Herrn Zopf was vor allem die Kinder im Publikum zu sehr herzhaften Lachern veranlasst.

Am Ende gibt`s für die jungen Zuschauer_innen bunte Papierblumen – und bunte Stifte zum Malen und Zeichnen.

Das kunterbunte verspielte Plädoyer für Abwechslung, Ausgefallen-Sein und dazu zu stehen, würd` sich allerdings auch verdienen, nicht unbedingt von überholten Klischees wie Mann mit Aktenkoffer und Frau mit Besen aufkehrend im Büro anzutreffen.

Infos

Lieber bunt und eigen-artig als einfärbig und fad

Vom Kopf des Herrn ZopfWiener Version

Autorin: Elke Maria NeuböckAufführungsrechte: Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co., WienRegie: Dana CsapoDarsteller_innen: Thomas Groß (Herr Zopf), Felicitas Lukas (blaue Blume, Frau Plauder), Michèle Rohrbach (rote Blume, Chef)Ausstattung und Bühne: PAPERTOWNMusik: Sue-Alice OkukuboRegie-Aussistenz: Barbara Bogdany

Bis 19. OktoberDschungelWien, MuseumsQuartier WienTelefon: (01) 522 07 20-20

 

Wettbewerb 3+Im Frühjahr 2011 schrieben DSCHUNGEL WIEN, die Grazer Spielstätten, das Theater des Kindes Linz und der Kaiserverlag Wien den „Wettbewerb 3+" aus. Gesucht wurden neue Stücke für Menschen ab 3 Jahren für 3 Darsteller_innen. 63 Texte wurden eingereicht. Das Siegerstück der Oberösterreicherin Elke Maria Neuböck wird nun zeitgleich an den drei Theaterhäusern in drei verschiedenen Inszenierungen uraufgeführt.

Die Inszenierungen aus Linz und Graz sind am Samstag, 20. und Sonntag, 21. Oktober zu Gast im Dschungel Wien.

Lesungen der Stücke aus der Endauswahl des Wettbewerbs und Dialoge über die verschiedenen Regiekonzepte und zum Thema „Schreiben für die Jüngsten" am Sonntag, 21. Oktober runden das Programm ab.

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