Kinder Business Week

Feuer machen, Berufe-"Dingsda", Jonglieren

Kinder Business Week: Vielfältige Workshops und Vorträge bei der Begegnung von Kindern mit Unternehmerinnen und Unternehmern bzw. Manager_innen.

Von Heinz Wagner

28.07.16, 21:42

Nach Reinschnuppern in die Welt der Künste und der Wissenschaften mit der Kinderuni Kunst und der Kinderuni gehört in Wien seit einem Jahrzehnt die vierte Sommerferienwoche der Begegnung von Kindern mit Vertreter_innen von Unternehmen, Wirtschaft und anderen Institutionen. Bei der nunmehr elften Kinder Business Week (noch bis Freitag, 29. Juli 2016) sind alte Bekannte wie der Marillen- und Gurkenkönig Hans Staud ebenso dabei wie erstmals die Österreichische Nationalbibliothek.

Physik-Experimente

Feuer machen, Berufe-"Dingsda", Jonglieren

Einer interessanten historischen österreichischen Persönlichkeit widmete das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum einen äußerst spannenden, sehr interaktiven Workshop: Carl Auer von Welsbach (1858 bis 1929) war ein umtriebiger Forscher und Vielfacherfinder. Und Unternehmer. So entdeckte er den Cer-Eisen-Zündstein und entwickelte daraus das erste handliche, tragbare Feuerzeug. Das schaute ein bisschen aus wie eine Zündholzschachtel. Und so durften die Kinder in diesem Workshop auch tatsächlich mit Hilfe dieses Cer-Eisen-Zündsteines Watte entflammen. Auf dem Balkon konnten sie probieren, durch schnelles Drehen eines Holzstabes in Holzlöchern ebenfalls Feuer zu machen.

Welsbach hatte aber auch das Gasglühlicht und die Metallfadenglühlampe erfunden – und eine jahrzehntelang bekannte Glühlampenfabrik gegründet. Mit Magneten und anderen Dingen konnten Teilnehmer_innen hier in eine – für manche erstmals spannende – Welt der Physik einsteigen.

Marmeladenkönig

Hans Staud, DER Marmeladen bzw. Konfitürenkönig von Wien, der von der ersten Kinder Business Week an, den jungen Teilnehmer_innen erklärte, wie die Marille vom Baum ins Glas hüpft und stets echte Marillen sowie Versionen seiner seit 1962 hergestellten Marmeladen/Konfitüren kosten lässt, ließ es sich nicht nehmen, auch heuer – nach seinem Schlaganfall im Vorjahr – im Rollstuhl zu kommen und – neben anderen Mitarbeiter_innen – Antworten auf die vielen interessierten Fragen zu geben.

Sprachen und Papier

Viele Sprachen – wie in Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek – waren das Thema des erstmaligen Vortrags dieses größten Bücherhauses Österreichs. Nachdem die allermeisten Bücher noch immer) aus Papier sind, war das beliebte händische Papierschöpfen mit der Fabrik Lenzing auch nicht weit.

Apropos Papier: Beim Lokalaugenschein des Kinder-KURIER wurde der Reporter gut ein Dutzend Mal bestürmt: „Wieso seid ihr heuer nicht wie jedes Jahr hier, wo wir mit euch Zeitung machen konnten?“ Und musste kleinlaut gestehen: „Das haben im KURIER leider wichtige Leute so beschlossen.“

Berufe-Dingsda

Neu waren etliche kurze Drehs mit einem Profi-Team. In der Manier des bekannten TV-formates „dingsda“ ging es hier nicht darum Begriffe, sondern Berufe – nur in Worten und bestenfalls Handbewegungen zu erklären. Der KiKu durfte zuschauen, wie Luke und Tim Kranführerin, Rettungstaucher und Managerin in wenigen Sätzen auf den Punkt brachten. Die beiden verblüfften aber das junge Profi-filmteam auch gleich mit der Auskenner-Frage: „Sollen wir in die Kamera schauen oder auf den Interviewer?“ Ja, da kannte sich wer aus, Tim hatte schon in einem in seiner Schule gedrehten Film über den Armen-Schulgründer de la Salle mitgespielt und sein Kollege im Theaterstück.

Nicht immer dreht sich bei der Kinder Business Week alles direkt um Berufe, Firmen und Organisationen: Butn und bewegt ging’s mit der Kinder Circus Welt zu: (Plastik-)Teller auf Holzstäben drehen, Bälle und Reifen jonglieren oder Diavolos kunstvoll rauf und runter „fahren“ zu lassen... – Jonglieren in all seinen Versionen fördert nicht zuletzt Konzentration und das Zusammenspiel zwischen linker und rechter Gehirnhälfte. Lolo und Caro zeigten hier besondere Tricks – und sie „gestanden“: „Wir waren aber auch schon drei Tage beim einem Zirkusworkshop in Drosendorf (NÖ). Da waren wir immer den ganzen Tag und haben auch dort geschlafen.“