Katzenauge gegen Geißen-Clan

Katzenauge gegen Geißen-Clan
Zehnjähriger stellte sein erstes Comic-Heft fertig, erste Auflage ausverkauft.
Katzenauge gegen Geißen-Clan

Der kleine Nedro kämpft gegen die Männer des bösen Geißenklans. Dabei hilft dem Helden vor allem ein Katzenauge-Amulett. Wenn es gefährlich wird, macht ihn das groß und stark. („In dieser Nacht sprach nicht das Kind. Man hörte nur die Katze sprechen.“)
Aus dieser Grundstory, die er sich ausgedacht hatte, als sein Vater für deren Band Goatmen ein Cover wollte, dem das dann aber zu heftig war, machte der zehnjährige Ivo ein ganzes Comic-Heft – „CatEye – Das Amulett“, eine abenteuerliche Story. Nedros erste Heimat, eine Insel in der Südsee wird von den Goatmen zerstört, er kann flüchten, doch zehn Jahre später… – ganze 16 Seiten geht’s da nicht immer nur gerade sanft zu. Ganz im Gegensatz zum Wesen des Verfassers und Zeichners der Story. Aber dazu später.

Zwischen prominenten Profis

Dank einer Vorfinanzierung der Eltern konnte Ivo die Hefte bunt drucken lassen und verkaufte sie bei der jüngsten Vianna Comix, der Wiener Comic-Börse. Dabei stand er mit seinem Info- und Verkaufstisch, hinter den er ein großes handgemaltes Plakat gehängt hatte, nur wenige Tische neben DEM Star der Veranstaltung, dem Schöpfer der „nicht-lustig!“-Cartoon-Serie (Joscha Sauer).
„50 haben wir drucken lassen und die sind schon fast alle weg“, freut er sich, als ihn der Kinder-KURIER zwischen sich drängenden Fans gezeichneter Geschichten trifft. „Freunde aus der Schule, die extra dafür gekommen sind, haben mir ein paar Stunden beim Verkaufen geholfen“, erzählt er und kann stolz darauf verweisen, dass „die Druckkosten herinnen sind und ein bissl was bleibt sogar noch übrig“.

"Alter" Bekannter

In einem eMail an die Redaktion hatte er angekündigt: „Ich hab jetzt mein erstes Comic-Heft fertig“. Einzelne Strips hatte er schon vor mehr als zwei Jahren in der Kinderstadt im Wiener Rathaus gezeichnet. An fünf von sechs Tagen zierte einer seiner Fortsetzungs-Abenteuer-Streifen „Ninja in Bedrängnis“ die Tageszeitung, die Kinder bei Rein-ins-Rathaus mit Unterstützung des KiKu alljährlich produzieren.

Willst du den ganzen Comic lesen/sehen?
Wenn mindestens 30 Leute hier bestellen, wird nachgedruckt: aws@chello.at

Katzenauge gegen Geißen-Clan
... und bei...

Wie bist du überhaupt zum Comic-Zeichnen gekommen?
Ivo: Ich hab schon im Kindergarten gern Figuren gezeichnet, bis ungefähr zur zweiten Klasse Volksschule aber nur eher mittelmäßig.

Was hat sich dann geändert, wodurch bist du weiter gekommen?
Ich hab dann angefangen, Mangas (japanische Comics) zu lesen, aber auch andere, ziemlich viele und hab an meinen Figuren gearbeitet und sie immer mehr verbessert.

Hast du zuerst die Figuren oder die Geschichte?
Zuerst die Figuren. Die Geschichte kommt dann meistens beim Reden und Erzählen, wenn ich mit meinen Eltern spazieren geh.

Katzenauge gegen Geißen-Clan
... seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Zeichnen

Und das zeichnest du dann zu Hause gleich auf? Und wie, mit der Hand auf Papier oder gleich im Computer?
Ich zeichne lieber mit Bleistift auf Papier, da kann ich viel feinere Striche machen. Dann geb’ ich’s meinem Vater, der scannt die Seiten ein und macht die Sprechblasen. Und mit seinem Grafik-Tablett malt er’s an, aber ich mal vorher mit Wasserfarben die Handzeichnung an, damit er sieht, wie er’s machen soll.

Bist du zufrieden, wie er das macht?
„Ja, der Adam macht das ganz gut“, stellt der Sohn zufrieden fest, während der Vater daneben sitzt und mit Stift auf dem Grafik-Tablett die Vorlagen für Seiten von Teil 2 von Cat-Eye anfärbelt.

Die Geschichte ist ja eher hart. Wie kommt’s, dass du auf eher raue Geschichte stehst, obwohl du selber so sanft bist und wirkst?
Ich mag gern, wenn’s in Geschichten böse zugeht und dafür im echten Leben nicht.

Soll Comic-Zeichnen auch einmal dein Beruf… ?
„Eindeutig, ja!“, tönt’s, bevor noch die Frage ganz ausgesprochen werden kann – entgegen der anderen Antworten, die Ivo eher wohl überlegt und langsam gibt.

Zwei Jahre älter als nun Ivo (Story oben) war sein Onkel Bejamin Swiczinsky als er 1994 mit Auszügen aus seinen Comics in der Titelseite des Kinder-KURIER (damals eine kleinformatige 4-seitige Beilage) landete. Er war der Zeichner eines Duos (Texter der gemeinsam ausgedachten Geschichten war Cornelius Nussbaumer). „Ich werd’ Comic-Zeichner“ war der 12-Jährige überzeugt. Und ist heute erfolgreicher, mehrfach preisgekrönter Trickfilmer!

Mehrmals im Jahr verwandeln sich die MGC-Hallen in ein Paradies für Comic-Fans: Gedrucktes gibt’s so wie Figuren in jeder Größe.
Nächste Vienna Comix: 7. April 2013, 10 bis 16 Uhr,
1030 Modecenterstr. 22

www.vienna.comix.com

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