Hamlet - ein Patchwork-Kind
Schon bevor das Stück losgeht, während sich der Saal nach und nach füllt, spielt der Live-Musiker, einige der Schauspieler_innen agieren in einer Art Probemodus auf der Bühne, einer symbolisiert mit vielen Zetteln gleichsam das, was nachher im Publikumsgespräch, ansatzweise auch in der 75-minütigen Performance über den Entwicklungsprozess gesagt werden wird: Die Absolvent_innen verschiedener Schauspielschulen haben eine deutschsprachige Shakespeare-Übersetzung von Hamlet mehr-, ja vielfach durchgeackert. Versucht, zu verstehen oder herauszufinden, was vielleicht hinter den Sätzen, den Wörtern stecken könnte, die Figuren von allen Seiten zu betrachten, ihre Beweggründe und Motive zu be-greifen.
"Übersetzungen" und Rollen-Wechsel
Ran-Zoomen
Liebe, immer wieder angedeuteter Sex und Leidenschaft auf der einen sowie Aggression und Gewalt auf der anderen Seite, von denen das Stück voll ist, werden – wie auch schon bei Shakespeare nicht verbrämt, sondern offen angespielt. Und weil Hamlet voll von Gemetzel ist, sagen die Darsteller_innen, die hier immer wieder nicht nur zwischen den rollen hin und her springen, sondern auch zwischen Figur und Schauspieler_in, nach rund einer ¾ Stunde sozusagen Stopp, lass uns mal überlegen/spielen, ob die einzelnen Handelnden anders agieren hätten können. Neustart sozusagen... Noch mehr Fragen: Warum, weshalb und wieso nicht anders...?
Natürlich dürfen in dem doch recht freien Spiel die Zitate nicht fehlen, die zu geflügelten Worten geworden sind: „Sein oder Nichtsein“ und „Der Rest ist Schweigen“.
inspiriert von William Shakespeare
Infant – Institut angewandtes Theater
Inszenierung: Claudia Bühlmann
Darsteller_innen – gleichzeitig Stück-Mitentwickler_innen:
Johanna Hainz, Rahle Klara Kislinger, Lisa Mersi, Leni Pöcksteiner, Florian-Raphael Schwarz, Markus Strobl, Alejandra-Laura Zapata
Musik: Florian Nemeth
Dramaturgische Mitarbeit: Friedhelm Roth-Lange
Regieassistenz: Tamara Trojan
Kostümberatung: Luca Müller
Wann & wo?
8. Mai 2017
Theater Akzent: 1040, Theresianumgasse 18
Karten-Hotline: 01/501 65/3306
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