Ein paar Tage Spaß für schwerkranke Kinder
„Ein krankes Kind ist ein krankes Kind ist ein krankes Kind“ – egal welche Religion, Hautfarbe, Herkunft oder welchen „Hintergrund“ es auch immer hat. Diesen Grundsatz, der im Sinne des hippokratischen Eides von Ärztinnen und Ärzten für die medizinische Behandlung selbstverständlich ist, wählte der Schauspieler Paul Newman für das von ihm 1988 gegründete „SeriousFun Children’s Network“ (ernsthaftes Spaß-Kinder-Netzwerk).
Derzeit gibt es rund eineinhalb Dutzend Projekte dieses Netzwerks weltweit. Eines der Projekt in den USA ist „The Hole in the Wall Gang Camp“. Mit dem „Loch in der Wand“ meinte dieses Camp eine Einrichtung, in der in der Art einer Gang Kinder mit verschiedenen schweren oder chronischen Krankheiten nicht nur auf diese reduziert werden, sondern einfach für eine gewisse Zeit ihren Spaß haben sollten und Freundschaften schließen konnten – mit vom selben Schicksal betroffenen Kindern und Jugendlichen. „Eine andere Art des Heilens“ nennt das das genannte Zentrum.
Das Leben feiern
Begleitet werden die 9- bis 18-Jährigen von sowohl professionellen Freizeitbetreuer_innen, vor allem aber Freiwilligen, teils aus dem was unserem Zivildienst bzw. auch dem sozialen Jahr entspricht. Selbstverständlich zählt zu den Betreuungspersonen auch medizinisches Personal, viele davon verrichten ihre Dienste ebenfalls freiwillig.
Bisher konnten im Jordan River Village (JRV) in den sechs Jahren rund 8400 Kinder und Jugendliche zwischen drei und fünf Tagen Spaß haben – unabhängig ob jüdische oder arabische aus Israel oder auch aus dem Gaza-Streifen oder der Westbank, also den Palästinensergebieten, berichteten die Gründungsdirektorin Katia Citrin und Efrat Spirak vom JRV Mittwoch Vormittag in einer Gesprächsrunde in der Residenz der israelischen Botschaft in einem Loos-Haus in Wien-Währing.
Anlass ihres Wienbesuchs war ein Preis des österreichischen Europa-, Integrations- und Außenministeriums, den sie am Abend überreicht bekommen. Seit drei Jahren vergibt das Ministerium den „Intercultural Achievement Award“ in mehreren Kategorien. Das beschriebene Projekt bekommt ihn für Innovation. Die Jury hatte rund 200 eingereichte Projekte für diese seit drei Jahren ausgeschriebenen Preise für interkulturelle Leistungen bewertet.
Die Preise
Jordanienzählt zu jenen Ländern, die neben dem Libanon und der Türkei die meisten Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs aufgenommen haben.
Das Internet, insbesondere soziale Medien wie Facebook, sind für Viele die Hauptquelle für Informationen über Flüchtlinge und Migraten – in Polen und andernorts. Diese Information ist jedoch oft ungesichert, einseitig oder perpetuiert Vorurteile. Die Plattform versucht dem entgegen zu wirken, indem sie objektive Berichte der UNO oder der EU veröffentlicht, um für die aktuellen Migrationsströmungen und deren politische, ökonomische, kulturelle und ökologische Dimensionen zu sensibilisieren. Auf diese Weise trägt das Projekt wesentlich zur interkulturellen Verständigung, der Konfliktlösung und einem friedlichen Zusammenleben bei.
Sonderpreis Österreich
Weiters vergab die Jury drei Anerkennungspreise:
* Ein von der belgischen Organisation Search for Common Ground initiiertes Medienprojekt im Südsudan: Communicating for Peace, das sich dem Wandel des Verhaltens in Medien und der Gesellschaft eben in Richtung Frieden verschrieben hat
* Für einen „Balkan-Diskurs des „Post-Conflict Research Center“ in Bosnien und Herzegovina sowie
* Einem Projekt von Anadolu Kültür (Türkei), das durch Sammeln von Erinnerungen Geschichte von Städten freilegen will.
Hintergrund
Der Preis zeichnet erfolgreiche, innovative Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs auf österreichischer und internationaler Ebene aus. Der Preis steht jenen offen, die Chancen im interkulturellen Zusammenleben erkennen und nutzen. Gewürdigt werden auch jene, die erfolgreich neue Wege im interkulturellen Dialog beschreiten, die eine konkrete Herausforderung durch interkulturelles Handeln gemeistert haben, und die durch ihre mediale Präsenz den Dialog der Kulturen und Religionen fördern.
In der Kategorie Nachhaltigkeit beträgt das Preisgeld 10.000, in allen anderen Kategorien 5.000 Euro. Bewerben konnten sich Non-Profit-Organisationen (darunter gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisationen sowie Vereine, Stiftungen, soziale Bildungseinrichtungen, religiöse Organisationen) und privatwirtschaftliche Organisationen. Auch Einzelpersonen der Zivilgesellschaft konnten teilnehmen. Ausgeschlossen waren Regierungs-, Wissenschafts- bzw. Forschungs- und internationale Institutionen.
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