Hilfe für Kleinbetriebe, eine neue Schule und ein schlauer Mistkübel
Erste Aufträge
Bei der Innung der Schuhmacher hatten die Craft 2.0-Jungs bereits Erfolg, als nächstes sind sie mit GärnterInnen und FloristInnen im Gespräch. 2000 Euro für den Sieg in dieser Kategorie sind auch mehr als eine Anerkennung für das praxisnahe Konzept. Und weil das Projekt und seine Produkte so gut designt sind, gab’s noch obendrauf einen Reisepreis, zur Designmesse in London.
Der Verkaufserlös kommt, wie Maria Craik und Maddalena Plattner dem KURIER erläutern, den Handwerkerinnen und Handwerkern von „Abrakadabra“, einem Projekt für Suchtkranke, zu Gute. Und durch die gemeinsame Entwicklung der Kunsthandwerksgegenstände lebten die Jugendlichen der Schule auch ein Stück Inklusion - Klient_innen wuden Teil des Projektes.
1000 Euro haben sie mit dem dritten Platz in der Kategorie jungen Unternehmertums für ihren Businessplan für eine neue (private) berufsbildende Schule für Menschen mit körperlichen Behinderungen im Jugend-Innovativ-Finale gewonnen. Keine schlechte Basis für das Vorhaben der Österreichischen Schule im albanischen Shkodra. Paula Gjergji, Xheronina Rrotani und Rina Çekaj vertraten erstmals eine im Ausland angesiedelte Schule beim Innovationsbewerb. „Natürlich“, so das Trio zum KURIER, „wäre Integration und Inklusion noch viel besser, aber bis es so weit ist, wird es bei uns noch dauern, drum wollten wir ein Projekt starten, das solchen Menschen möglichst bald hilft, einen Beruf zu erlernen. Wir denken an Ausbildungen wie Gestaltung von visuellem Marketing, Medien- und Informationsdienste, Kaufleute im Informations- und Telekommunikationsbereich oder im Buchhandel…“
Diese Schule benannten die Jugendlichen der Österreichischen HTL mit Schwerpunkt Netzwerktechnik, nach Marianne Graf, einer in Nordalbanien für ihr soziales Engagement bekannten Österreicherin. Die erklärte sich auch bereit, die Patenschaft für die Spezialschule zu übernehmen, für die die SchülerInnen monatlich einen Betrag von 50 Euro aufbringen müssten – das durchschnittliche Monatseinkommen in Albanien liegt unter 300 Euro. Eigenkapital Sponsorgelder und Spenden sollten die neue Schule finanzieren, die so gut laufen soll, dass der Staat sie nach spätestens drei Jahren Laufzeit unterstützen soll, um in der Folge das Schulgeld zu verringern.
„Ha-llo, ich bin fa-st vo-ll, bi-tte ho-l mi-ch ab!“, so, ein bisschen abgehackt könnte es vielleicht klingen, wenn der Computer, das Tablet oder Smart-Phone der Abfallzentrale eine Sprachausgabe für seine SMS hätte. Absender: Eine der intelligenten Mülltonnen namens DUSTI. Daniel Kreuzer, Daniel Ziegler, Paul Hörmann, Ibrahim Cansız und Severin Krieger von der HTL Freistadt (OÖ) statteten einen herkömmlichen großen Mistkübel mit Sensoren in Form von Reflexionsschranken aus. Außerdem steckt im oder unterm Kübel ein GSM-Modul. Ist die Tonne knapp vor der Vollfüllung checkt der Sensor das, aktiviert das besagte GSM-Modul und eine SMS geht an die städtische, dörfliche oder welche auch immer Müllabfuhr. Nachdem alle Kübel ihren Füllstand senden, kann mit einem digitalen Routenplaner noch die optimale Fahrtstrecke berechnet werden und auch so möglichst wenig CO2 verbraucht werden. Die Jugendlichen gründeten ein Unternehmen, nannten es Dusti GmbH, und beginnen sich um potenzielle KundInnen umzuschauen. 500 Euro für die Firmenkassa bracht der Anerkennungspreis ein.
Führt ein Traktor mit Anhänger Holz aus dem Wald über eine öffentliche Straße, so muss er über ein orangefarbenes Drehlicht verfügen. Zurück im Wald gehen solche immer wieder leicht zu Bruch – herabhängende oder wegschnalzende Äste – und schon ist’s geschehen. Oder es muss ab- und andernfalls wieder anmontiert werden. Das war DIE Basis für die Geschäftsidee von Michael Orthofer, Manuel Piendl, Benjamin Tuschek und Marco Zaunschirm von der HTL Weiz (Steiermark). Die vier Schüler erfanden eine neuartige Beleuchtung – sie gingen weg von der Lampe und lassen nun eine Leuchtdiode erstrahlen. Diese und die den gesamten Leuchtkörper packten sie in eine flexible, witterungsbeständige Kunststoffhülle. Das Licht ist viel kleiner, durch die gummiartige Kunststoffhülle auch gegen Schläge abgehärtet und kann, so die Konstruktion, leicht die die bisherige Halterung am Traktor gesteckt werden. 39,99 Euro ist der Verkaufspreis, den die Jungs mit ihrer OG (Offenen Gesellschaft) berechneten. Den Gegenwert von mehr als einem Dutzend ihrer „Forst Lights“ können sie nach dem JI-Finale in Form eines Schecks für den Anerkennungspreis verbuchen.
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