Ölfilter in Costa Rica recyceln
Die drei Schüler der HTL Lastenstraße Klagenfurt vernahmen das Ansinnen eines in Costa Rica ansäßigen Unternehmens, eine Lösung zu finden, die Abhilfe schafft und obendrein die drei Komponenten – Altmetall, Öl sowie Papier – auszufiltern und nach Möglichkeit wieder zu verarbeiten.
Einsatz vor Ort
Sie konstruierten eine einfach funktionierende mechanische Maschine, die obendrein recht robust ist. Der entsorgte Ölfilter wird in eine Halterung eingespannt, der Zylinder wird rundum aufgeschnitten, Metallteile, Papier und Öl werden getrennt. Das Trio flog nach Costa Rica und sorgte vor Ort für die Einrichtung der ersten solchen Maschine wobei ziemlich viel Improvisation gefragt war. Aber: Sie funktioniert. Und ist auch so kalkuliert, dass sich ihr Einsatz schon nach nur einem Jahr rechnet.
Das Wesen von Nachhaltigkeit – Kombination von Ökologie, Ökonomie und Sozialem wurde mit diesem Projekt ideal erfüllt – weshalb die Jury Platz 1 vergab – und dazu noch die Entsendung nach Pennsylvania zur renommierten Wissenschafts- und Ingenieursmesse INTEL ISEF.
Umfassende Ökobilanz
Dabei kosten haltbarere Materialien oft nicht viel mehr, meinen die umweltbewussten Technik-Schüler. „Und es sollten die Geräte so gebaut sein, dass einzelne Teile, die ja einmal kaputt gehen können, auch ausgetauscht werden können“, nennen die vier ein weiteres wichtiges Kriterium. So trugen sie viele Elemente zusammen, erstellten einen Katalog für eine Ökobilanz und entwickelten ein mögliches Gütesiegel für Nachhaltigkeit und freuen sich nicht nur über den zweiten Platz in dieser Kategorie, sondern noch mehr darüber, „dass wir schon ein erstes Treffen mit dem Lebensministerium hatten, die unseren Vorschlag vielleicht aufgreifen wollen, auch Umweltberatung und Normungsinstitut sind angetan vom Vorschlag der vier Jugendlichen aus der Mödlinger Schule.
Kleinen Wirbelsturm erzeugen
So wie beim herkömmlichen Holzofen bildet sich auch bei Biomassekraftwerken Ruß und Asche. Können beim Ofen beide leicht dann entfernt werden, wenn die Heizsaison vorbei ist, so ist zeitweises, regelmäßiges Abschalten des Kraftwerks schwieriger. Und so brüteten Lukas Turni, der neben der HTL Wolfsberg zeitweise als Heizer in einem Biomassekraftwerk arbeitet, und Petar Vardić über einer Lösung, wie das Putzen bei laufendem Betrieb möglich sein könnte. Einfach immer wieder Luft durchblasen – die Idee schien einfach – aber was machte die Luft im Test? Sie sauste in der Mitte des Rohres durch. Der Schmutz lagerte sich jedoch klarerweise an der Innenwand des Rohres ab. Je verdreckter, desto geringer aber wird die Ausbeute an Energie. „Wir mussten also eine Art kleinen Wirbelsturm mit unserer Reinigungsluft erzeugen“, erläutert das Duo dem KURIER den Weg zur Lösung. „Irgendwie muss eine Art Wirbel erzeugt werden, damit die Reinigungsluft an die Ränder gepresst wird.Aber wie?“
Viel Holz-Ersparnis
Mit einer umweltfreundlichen Art der Energiegewinnung beschäftigten sich Elisabeth Salomon und Lukas Grüneis: Fotovoltaikanlagen. Dabei orteten sie ein Problem. „Wenn die Anlage eines Hauses mehr Strom erzeugt als in diesem Haus verbraucht wird, so fließt der automatisch ins allgemeine Stromnetz“, so beginnen sie die Erklärung. „Diese Schwankungen aber sorgen für Instabilität.“ Abhilfe wäre, dass die hauseigene Anlage nur so viel Strom erzeugt wie verbraucht wird „oder es neben dem allgemeinen Stromnetz noch ein zweites Netzwerk von Produzenten und Verbrauchern von Sonnenstrom gäbe“. Genau das versuchten die beiden Jugendlichen der HTL Braunau, sie arbeiten noch daran, den Grundgedanken weiter zu führen und der ist die Entwicklung einer steuerbaren Schnittstelle für Wechselrichter von Solaranlagen. Dafür gab es einen Anerkennungspreis.
Bienen – sie spendieren nicht nur Honig. Spätestens seit Albert Einsteins klugem Spruch: „Keine Bienen - keine Blütenbestäubung - keine Pflanzen - keine Tiere - keine Menschen“ müsste das allen klar sein. Nun bedroht die sogenannte Varroamilbe Bienen auf allen Erdteilen außer (noch Australien). Die (chemischen) Gegenmittel tun Bienen aber auch nicht besonders gut. Maximilian Schröcker und Peter Weiss von der HTL Braunau machten sich daher auf die wissenschaftliche Suche nach Alternativen – Stoffen, die die Milbe bekämpfen, den Bienen aber nicht schaden.
Gerücht überprüft
Dabei setzten sie unter anderem auf ein unter Imkern kursierendes Gerücht, dass Walnussblätter für Abhilfe sorgen könnten. „Die Blätter allein bringen nicht wirklich was haben unsere Laborversuche ergeben“, meinten sie im Gespräch mit dem KURIER. „Aber wir haben dann die ätherischen Öle aus diesen Blättern extrahiert und damit auf verschieden Art experimentiert.“ Zum einen füllten sie dieses Öl in eine Petrischale und ließen es verdampfen. Das hatte auch schon tödliche Wirkung für die Bienenfeinde, „aber am besten gewirkt hat es in der Kammer, wo wir ein Tuch, das wir in das ätherische Öl getaucht haben, aufgehängt haben.“ Die beiden „bastelten“ aber nicht nur irgendwie herum, sie führten exakte Messungen über menge, Konzentration, Wirkung durch und verarbeiteten die Ergebnisse mit einer eigenen dafür programmierten Software.
Neben dem ätherischen Öl aus Walnussblättern zog das Duo aber auch noch Öle aus Eukalyptus, Kampfer und Thymian für Versuche heran. Die brachten kein brauchbares Ergebnis, neuerdings experimentieren sie noch mit Wurmfarnen.
Über CO²-Sensoren schauten sie sich dann auch noch die Verteilung der ätherischen Dämpfe in einem leeren Bienenstock an. Ein Anerkennungspreis war der Lohn.
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