Jede Tür braucht zwei Seiten

... von einer Tür - die zwei Seiten haben muss, "sonst wäre sie ja eine Wand" ;)
37 Jugendliche aus Israel (arabische und jüdische), Ungarn und Österreich (samt Schutzsuchenden) zeigen: Frieden ist machbar! Viele Fotos, einige Videos.

Das gibt Hoffnung. Trotz aller tragischen Kriege und Attentate auf der Welt – irgendwo keimt Hoffnung auf eine doch mögliche friedlichere, bessere Welt des Miteinander. Das vermitteln an diesem Abend 37 Jugendliche im großen Saal des Theaterhauses Dschungel Wien im MuseumsQuartier. Zum bereits 14. Mal fand das internationale Peace-Camp statt. Eineinhalb Wochen lang begegnen einander Jugendliche aus Israel – jüdische und arabisch – aus Ungarn und Österreich. In künstlerischen und anderen Workshops arbeiten sie miteinander, in Diskussionen und Gruppen diskutieren sie aber auch ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Standpunkte. Anfangs nicht selten mit Skepsis verschafft ihnen das gemeinsame Leben eine Vertrauensbasis auf der sie auch heftig, aber wertschätzend und respektvoll debattieren können. Und Jahr für Jahr fließen beinahe literweise Tränen nach der Schluss-Performance im Theatersaal – es ist der letzte Abend bevor sie anderntags in ihre Heimatstädte aufbrechen.

Wilder, harmonischer Musik-Mix

Jede Tür braucht zwei Seiten
... auf unterschiedlichste Art und Weise

Arabische Klänge und Tänze gehen ansatzlos in jüdische, ungarische, einen Wiener Walzer über und retour. Eine Ballettänzerin, die sicher nicht an Anorexie leidet, wie sie auf einem der Fotos gegen Vorurteile und Klischees im Foyer des Theaterhauses auf einem Plakat zeigt. Eine andere, die die wechselnden Leuchtfarben ihrer Schuhsohlen-Umrandung zu einer Hip-Hop-Tanzchoreografie nutzt. Percussion mit Blechdosen und großen Besen. John Lennons fast schon ein halbes Jahrhundert alte/junge Friedens-Hymne „Imagine“, Leonard Cohens „Hallelujaaaaah“ und etliche kleine und doch so große Szenen über Außenseiter_innen, Gemeinsamkeiten und vor allem die Sache mit der Tür.

Zwei Darsteller_innen klettern auf die Schultern von Kollegen und bilden eine Tür. Die anderen stehen in einer Reihe, die einen dies-, die anderen jenseits der Tür. „Eine Tür muss sich öffnen lassen, sonst wäre sie ja eine Wand“ zeigen und sagen die Jugendlichen.

Das beste Erlebnis

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... manchmal in der Großgruppe aller 37 Teilnehmer_innen...

Nicht wenige der Gesprächspartner_innen des Kinder-KURIER sagen – und das ist deutlich zu spüren, sie meinen's auch so wie Edina aus Budapest: „Dieses Camp war das beste, das mir bisher im Leben passiert ist!“ Die Jugendliche aus Ungarn, die auch auf der Bühne klar und deutlich manifestiert: „Ich stehe nicht für unsere Regierung“, gesteht, „am Anfang war ich super aufgeregt, wie das wohl werden wird. Aber jetzt bin ich soooo glücklich. Das Friedens-Camp hat mein Leben verändert. Es hat mir so viel Selbstvertrauen gegeben, so viele tiefe freundschaftliche Beziehungen sind in so kurzer Zeit zu Menschen entstanden, die ich vorher gar nicht gekannt, von denen und deren Lebensumständen ich gar nichts gewusst habe.“

Auch für die 17-jährige Ofri, Jüdin aus Israel „hat sich mein Leben durch diese eineinhalb intensiven Wochen komplett verändert. Bei diesem Camp begegnest du DEN Anderen, die du sonst nur aus den Medien kennst. Du setzt dich mit ihnen auseinander und zusammen. Ihr redet miteinander und nicht aneinander vorbei. So wie das hier ist/war, sollte es in der ganzen Region werden, dann könnte es wirklich einmal Frieden geben.“

Miteinander reden

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... drinnen geht's weiter bis hinein in den großen Theatersaal

Nagwa, Araber aus dem israelischen Nazareth: „Es war/ist großartig, die beste Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.“ Für seinen Kollegen Mohammad „war es nicht die erste solche Begegnung, dafür schon sehr intensiv. Ich habe aber bisher auch schon an Projekten von Juden und Arabern in meiner Heimatstadt teilgenommen, weil ich es wichtig finde, die anderen kennen zu lernen.“

Jemin findet: „Hier lernst du, wie der Weg zum Frieden wirklich gehen kann oder könnte: Miteinander reden, einander zuhören, die/den anderen akzeptieren und respektieren, auch wenn du anderer Meinung bist. Diese Erfahrungen will ich anderen mitteilen. Und es sollten möglichst viele das erleben können.“

Shahar (15) aus Nofit gibt offen zu, „vor dem Start hatte ich irgendwie Angst. Wie wird das werden? Aber schon nach wenigen Stunden hat sich alles verändert – zum Guten. Und nun habe ich das Gefühl, dass ich auch selber was verändern kann. Oder wenigstens dazu beitragen.“

Bunt, bunter, Österreich

Österreich war im diesjährigen Camp noch bunter als sonst vertreten. Jugendliche aus vier Schulen samt vier Schutzsuchenden aus Afghanistan, Syrien, Somalia und dem Kosovo vertraten das Gastgeberland. „Unglaublich“, ist Mahamuds erste Reaktion auf die Frage nach seiner Camp-Erfahrung. „Ich bin erst seit einem Jahr in Österreich und mache Deutschkurse, aber so mit dazu gehört hab ich in diesem ganzen Jahr noch nicht wie bei dem Friedens-Camp.“ Sein „Flüchtlings-Kollege“ Eliot (aus Syrien): „Das waren nicht vier oder mehr Gruppen, nein, es war eine mit 37 verschiedenen, aber lauter gleichberechtigten Jugendlichen.“

Träume sind machbar

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... von Träumen - etwa vom Fliegen...

„Hoch hinaus“ führte die 16-jährige Ageel aus Nazareth. Sie erzählte auf der Bühne von ihrem Vorbild Amelia Earhart, der ersten Frau, die in einem Flugzeug den Atlantik überquerte und Widernissen zum Trotz Pilotin wurde. „Du kannst deinen Traum verwirklichen“, so ihre Botschaft. „Earhart ist eine Heldin für mich, trotzdem will ich nicht Pilotin werden, aber auch eine Heldin – im Schreiben.“ Sei schreibe schon seit vielen Jahren, „zuerst nur Arabisch, seit drei Jahren auch Englisch“, verrät sie dem KiKu auf Nachfrage, „aber bisher nur für mich, aber ich will später schon Bücher veröffentlichen.“

Eine der Mitorganisatorinnen dieses Jahr war Remi, zweisprachige (Arabisch und Hebräisch) Lehrerin in Israel. „Mit 15, 16 Jahren war ich als Jugendliche beim ersten und zweiten Friedenscamp. Das hat mir sehr geholfen, die andere Seite besser zu verstehen, obwohl wir als Araber_innen in einer kleinen Stadt ohnehin mit Jüd_innen zusammenleben.“

Viele Fotos von der Abschluss-Performance

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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Peace-Camp 2016, Abschlussperformance im Dschungel Wien
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Paece-Camp 2016, Abschluss-Performance, Dschungel Wien
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Musikmix

John Lennons Imagine

Leonard Cohnes Hallelujah

Der Tanz der bunten, leuchtende Schuhe

Percussion

Szene mit der Tür

Und die Welle

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