Ob Kinder oder keine - entscheiden wir alleine!
Vor dem Wiener MuseumsQuartier am Eck zur Mariahilferstraße rollt eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten einen grünen Teppich aus. Ein Paar mit einem Kinderwagen – mit Puppe – beginnt über diese mit Kunststoffblumen geschmückte schmale „Wiese“ zu spazieren. Da wird ihnen plötzlich ein großer Stein in den Weg gelegt. Ein strenger Herr – begleitet vom „Jugendamt“ taucht auf und brüllt sie an: „Behinderte können sich nicht um Kinder kümmern!“...
Weitere Aktivistinnen und Aktivisten stecken Fähnchen in diesen „Stein“. Auf diesen Fähnchen stehen verschiedenste Hindernisse wie Verbote, Armut, Vorurteile in den Köpfen, im Stich lassen und gar Sterilisation...
Menschen mit Lernschwierigkeiten machen jedes Jahr rund um den internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen (3. Dezember) auf die eine oder andere Diskriminierung aufmerksam, der sie sich gegenübersehen. Und sie legen Wert darauf, das selbst zu tun. Vor zwei Jahren etwa setzten sie ihre – immer in kleine Szenen verpackte – Kritik vor dem Radiokulturhaus in der Wiener Argentinierstraße. Ihre Forderung damals: redet und berichtet nicht immer über uns, lasst uns selbst zu Wort kommen: „Nicht über uns ohne uns!“
In diesem Jahr ist der Schwerpunkt: Jeder Mensch mit Behinderungen darf Kinder haben. Oft genug wird Menschen wie ihnen gesagt: Ihr könnt euch nicht um Kinder kümmern, nicht selten wurden in der Vergangenheit Menschen mit Behinderung sogar unfruchtbar gemacht – obendrein meist auch ohne ihr Wissen.
Und so wird dem Schauspieler, der den gespielten Eltern mit ihrem Puppenkind die Fähigkeit abspricht ein Kind zu betreuen, entgegengerufen: „Im falschen Jahrhundert!“ und von anderer Seite: „Jeder Mensch mit Behinderungen darf Kinder haben. So steht es in der UNO-Behindertenrechtskonvention.“
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