Ein Schulhaus wird zum Spielplatz

Spiele-Co-Erfinder Tobias
Fest der Schulen St. Marien mit Spielstationen und Präsentationen des Projekts "Let's Play"

In einem der Höfe eine bunte Hüpfburg, im Festsaal eine Aufführung nach der anderen – singen, tanzen, musizieren – schauspielen, Projekte präsentieren… - nichts Ungewöhnliches für das Sommerfest einer Schule. ABER: Im ersten Stock verwandeln sich Gänge und Klassenzimmer zu Spielplätzen und Stationen. Vom Ball- und Ringe werfen über Geschicklichkeitsspiele wie mit einem Überraschungs-Ei auf einem Kochlöffel einen Slalom zu durchlaufen oder kleine an einer Schnur aufgefädelte Salzbrezerln – ohne Zuhilfenahme der Hände – runter zu knabbern … Das Schulhaus St. Marien in der Wiener Liniengasse wurde an diesem Samstag Nachmittag fast zu einem einzigen großen Spielplatz.

Spielen auf allen Ebenen

Ein Schulhaus wird zum Spielplatz
Mit Schikanen Slalom gehen
Und das passte wiederum wunderbar zu den Präsentationen der Projekte der neuen Mittelschule – Let’s play. Für Spiele als Thema der diesjährigen Projektwoche hatte sich eine knappe Mehrheit der Schüler_innen ausgesprochen. Natur, Kosmos, Computer, Wien hatten andere Vorschläge gelautet. Nach der Grundsatzentscheidung durch demokratische Wahl hatte eine Konferenz der Klassensprecher_innen die Aufgabe, Unterthemen zu finden, denn wie immer sollten für die Woche alle Klassen aufgelöst und die Schüler_innen in Workshops und Exkursionen tiefer in einzelne Bereiche eindringen und in Gruppen intensiv dazu arbeiten.
So gab es eine Gruppe, die uralten Spielen auf die Spur ging und sich aber auch ausdachte, wie und was vielleicht in 100 Jahren gespielt werden könnte. Andere erforschten Spiele aus verschiedensten Gegenden der Welt – und waren vor allem von jenem aus Afrika stammendem Spiel angetan, bei dem Steine, Bohnen oder was auch immer vorhanden ist von zwei Spielenden abwechselnd in insgesamt zwölf in zwei Reihen angeordneten Gruben gelegt werden. Es ist offenbar auch fast gleichzeitig in verschiedenen Gegenden entstanden und unter vielen Namen unter anderem Oware, Awale und Kalaha auch bei uns einigermaßen bekannt.

Zu Spiel gehört natürlich auch Rollenspiel und Theater, aber auch Musik und Tanz. Michaela aus der zuletzt genannten Gruppe erzählt dem Kinder-KURIER beim Sommerfest, „dass es gar nicht so einfach war, Wir haben mit richtigen Profis gearbeitet, die haben mit uns Battles einstudiert. Sie haben uns ungefähr fünf verschiedene Choreografien gezeigt, da waren einige doch sehr kompliziert und wir haben schon gebraucht, bis wir uns alle gemeinsam geeinigt und für eine entschieden haben. Die haben wir dann mehrmals mit ihnen geprobt und aufgeführt.“

Eigenes Puzzle

Ein Schulhaus wird zum Spielplatz
Spiele-Co-Erfinderin Patricija
Und wieder eine andere Gruppe erfand eigene Spiele – und bastelte sie jeweils in Zweierteams auch gleich. Patricija zeigt uns ihr – gemeinsam mit Wiki angefertigtes buntes Puzzlebild mit Händen und Herz. „Zuerst haben wir überlegt, was wir malen. Da haben wir uns gleich geeinigt. Dann haben wir das gemalt, auf Holz geklebt und auf der Rückseite die Formen von den Puzzleteilen gezeichnet und das dann ausgesägt. Das war nicht schwierig“, berichtet sie dem KiKu.

Eine Idee am Klo

Ein Schulhaus wird zum Spielplatz
Spiele-Co-Erfinder Tobias
Ihr Kollege Tobias hat – mit Kevin ein Brettspiel fabriziert, bei dem mehrere Tunnels mitten auf dem Spielbrett auffallen. „Irgendwie hab ich zuerst mit einer 1-Cent-Münze nur einen Kreis gezeichnet und gar nicht gewusst, was wir machen werden. Dann hab ich mir gedacht, viele solcher Kreise könnten wie bei einem Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel sein. Irgendwann dazwischen musste ich aufs Klo gehen. Und dort hab ich die Idee gehabt, wir könnten den inneren Karton von einer Klopapierrolle auch ins Spiel einbauen. Wenn du mit deinem Maxerl dorthin kommst, musst du mit den zwei Würfeln genau die Zahl würfeln, die dort drauf steht, sonst kannst du nicht durch.“

Zu Foto-Alben von den Projekttagen

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