Eine Brücke aus Eisstäbchen
Drei Eisstiele aus Holz und drei Gläser braucht es, um eine sichere Brücke zu bauen. Zumindest bei einem Experiment, das die jungen Studenten der Kinderuni Wien vorzeigen. Autos hätten auf der Stäbchenbrücke keine Chance, ein Apfel schon. Die neunjährige Leonie weiß wie der Trick funktioniert. Sie will noch nichts verraten und lässt erstmals die ahnungslosen Erwachsenen probieren.
Barbara Hinterstoisser, Vize-Rektorin der Universität für Bodenkultur wagt es. Große Augen im Publikum. Verlegenes Kichern bei den Nachwuchsforschern Elena, Isabella, Dani, Bernadette, Markus, Maximilian und Leonie. „So das wäre nun eine Hängebrücke“, sagt die Vize-Rektorin und hält die Stäbchen mit den Händen zusammen. Nein, Leonie schüttelt den Kopf, eine stabile Brücke sieht anders aus. Die Schülerin hält es nicht mehr aus und löst das Rätsel. Sie nimmt die Stäbchen, legt sie auf die Gläser und kreuzt sie geschickt übereinander – die Brücke steht und hält sogar den Apfel aus.
Technikaffin
Die Neunjährige liebt diese Art von Experimenten und weiß jetzt schon: „Mich zieht die Technik an.“ Konkrete Berufswünsche hegt sie ebenfalls. „Ich möchte einmal technische Mathematik studieren, oder vielleicht Politikerin werden.“ Ganz sicher ist sie sich dann doch nicht. Dass ihnen Bundespräsident Heinz Fischer im vergangenen Jahr in einer Vorlesung Rede und Antwort stand, fand sie besonders gut. Auch ihre Kollegin Isabella war vom Präsidenten beeindruckt, weil „er so viele Fragen beantwortet hat.“ Als mindestens genauso spannend beschreibt sie den Workshop wie man einen Roboter baut. Obwohl sich die Neunjährige für technische Experimente begeistert, hat sie ganz andere Zukunftspläne: „Ich möchte einmal Kindergärtnerin werden oder Krisenmama. Ich mag kleine Kinder sehr gerne, vor allem Babys sind so süß.“
Unter Beobachtung
Aber nicht nur das. Die Wissenschafter der Universitäten, die jeden Sommer vor dem jungen Publikum vortragen, werden vom Kinderuni-Beirat genau beobachtet. „Dieses Jahr hatten wir einen Abend mit den Vortragenden, bei dem wir ihnen gesagt haben was sie besser machen können“, berichtet Maximilian, ebenfalls Beiratsmitglied. Sein fachmännisches Urteil: „Manche könnten ein bisschen lauter sprechen, aber sie machen das schon alle sehr gut.“ Anders als in der Schule werden die Kinder von den Vortragenden nicht geprüft oder benotet. Und dafür gibt es am Ende der Kinderuni für alle Teilnehmer eine feierliche Sponsion im Großen Festsaal der Uni Wien - egal, ob man eine Brücke aus Eisstäbchen bauen kann.
Anmeldung & Info: Die Lehrveranstaltungen der Kinderuni Wien sind kostenlos und finden wochentags zwischen 8. und 19. Juli 2013 statt. Anmelden geht ab heute persönlich beim KinderUni-Schalter am Campus der Uni Wien (9., Spitalgasse 2, Hof 2, Hörsaalzentrum) oder ab 17. Juni auch im Internet unter www.kinderuni.at
Elektronische Musik ohne Strom erzeugen, eine Brücke aus Spaghetti bauen, Marionetten selber basteln, Filme drehen oder die eigene Stimme neu entdecken. Von 1. bis 5. Juli bietet die „KinderuniKunst“ für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in Wien und Niederösterreich Workshops über Architektur, Bildende Kunst, Bühne, Design, Musik und Theater. Die KinderuniKunst arbeitet mit allen vier Wiener Kunstunis und der New Design University in St. Pölten zusammen. An drei Universitäten werden auch spezielle Lehrveranstaltungen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen angeboten. Die Teilnahme an allen Workshops ist kostenlos. Anmeldung bis 25. Juni unter: www.kinderunikunst.at Weitere Infos unter: 01/71133 2793
Natürlich steht es dir frei, ganz andere Beiträge zu verfassen. So haben zwei elfjährige Mädchen in einem der Vorjahre mehr als eine halbe Zeitungsseite über „nichts“ philosophiert!
Alle Artikel findest du dann hier im Online-Kinder-KURIER.
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