Cool und mutig!

Eine Gruppe junger Schauspieler auf einer Bühne, die eine Szene proben.
Stets aktuell die Story um die Bande mit Biss: "Vorstadtkrokodile" derzeit im Theater der Jugend in Wien

Mutprobe, um in die Bande aufgenommen zu werden. Sie droht für Hannes ziemlich gefährlich auszugehen, weil das Dach der alten Ziegelei, auf das er dafür klettert, ziemlich bröckelt. Als Maria Hilfe rufen will – kein Handynetz. Doch zum Glück hat Kurt mit seinem Fernrohr das Geschehen gesehen und Hilfe herbei gerufen. Als sich Hannes bedanken will, wünscht sich Kurt dafür auch in die Bande – die Krokodile – aufgenommen zu werden. Das wollen dort nicht alle, weil Kurts Beine der Rollstuhl sind. Schon Theo, den Griechen, haben sie nur widerwillig akzeptiert. „Behinderte und Ausländer aller Länder vereinigt euch!“…

Eine Gruppe junger Schauspieler umringt einen jungen Mann im Rollstuhl auf einer Bühne.
B. L. Krause als Hannes, H. Schirmbrand als Theo, F. Franz als Maria, J. Ellersdorfer als Olli, B. G. Rusch als Frank und J. Heigl als Kurt
Na-türlich wird er dann doch aufgenommen und gemeinsam legen die Kids in „ Vorstadtkrokodile“ derzeit im Theater der Jugend einer Verbrecherbande das Handwerk. Auch wenn die Polizei den Fall schon für gelöst hinausposaunt, eine Rumänenbande seien die Täter. Sind sie aber mitnichten, wie die Kids herausgefunden haben.

Immer aktuell

Drei junge Leute auf einer Bühne, einer im Rollstuhl, einer mit Skateboard, eine auf einem Fahrrad.
Jürgen Heigl als Kurt, Benjamin Levent Krause als Hannes und Felicitas Franz als Maria
Das Stück baut auf Max von der Grüns berühmtem gleichnamigen Roman auf, der mittlerweile rund 35 Jahre alt ist. Aber – nur mit wenigen kleinen Neuerungen (Handys, Computer als Diebsgut…) ewig jung und zeitlos aktuell bleibt. Außenseiter aufnehmen oder nicht. Zusammenhalt oder nicht, Bande, Abenteuer, Detektivspielen… Oder auch Sprach- und Lieblosigkeit in der Familie (von Kurt), soziale Not und Schulden ( Hannes und seine alleinerziehende Mutter), Angst vor elterlicher Gewalt (Franks Vater und sein Bruder Egon).

Und das Geniale an Roman und dieser Inszenierung: Trotz der Häufung von „Problem“-Geschichten kommt die Story unaufdringlich und flott daher, die „Außenseiter“ agieren auch mit einer Portion Selbstironie und bringen über Humor die anderen dazu, deren Vorurteile selbst teils lächerlich zu finden.

Draufgabe

Eine Frau schaut lächelnd zu, wie ein junger Mann in einem Buch liest.
Pilar Aguliera als Frau Wolfermann und Jürgen Heigl als Kurt
Und zum Drüberstreuen „nervt“ Pilar Aguilera köstlich und sorgt für Lachanfälle, wenn sie in einer ihrer Rollen eine alte Frau gibt, die mit unheimlichem Sprechdurchfall wieder einmal bei der Polizei den Verlust ihres Hundes Lumpi anzeigen will, wie sie das offenbar seit Jahren täglich zu tun scheint.

Banden-Motto

Achja: Der Banden-Slogan lautet:
Ein Krokodil ist cool und mutig,
manchmal schlägt sich’s die Nase blutig –
doch eines is am End’ gewiss –
jeder hat Angst vor seinem Biss!

Eine Gruppe von Schauspielern auf einer Bühne, die um einen Schlüssel kämpfen; einer sitzt im Rollstuhl.
J. Heigl als Kurt, B. L. Krause als Hannes, H. Schirmbrand als Theo, B. G. Rusch als Frank, F. Franz als Maria und J. Ellersdorfer als Olli
Vorstadtkrokodile
von Max von der Grün
in der Bearbeitung von Martin Burkert
ab 6 Jahren

Regie: Frank Panhans
Darsteller_innen:
Kurt: Jürgen Heigl
Olaf, genannt Olli: Joe Ellersdorfer
Maria: Felicitas Franz
Hannes: Benjamin Levent Krause
Frank: Bernhard Georg Rusch
Theo: Horst Schirmbrand
Egon Steffenhagen, Franks großer Bruder: Markus Schöttl
Egons Kumpel: Korbinian Josef Müller
Herr Wolfermann, Kurts Vater / Minigolfplatzbesitzer / Polizist / Feuerwehrmann: Frank Engelhardt
Frau Wolfermann, Kurts Mutter / Frau Sermon: Pilar Aguilera
Hannes' Mutter / Polizistin: Stephanie Katharina Schreiter

Bühne und Licht: Jan A. Schroeder
Kostüme: Andrea Bernd
Rollstuhlcoaching: Sepp Loisinger
Bewegungstraining: Joe Ellersdorfer
Dramaturgie: Marlene Schneider
Assistenz und Inspizienz: Nina Baak
Hospitanz: Magdalena Gartner
Bühnenbildhospitanz: Silke Pielsticker

Bis 25. Juni
Renaissancetheater, 1070, Neubaugasse 36
Telefon: (01) 521 10-0
www.tdj.at

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