Hier spielt Noah stimmungsvolle Musik

Szenenfoto aus "An der Arche um Acht" im Burgtheater, Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz
Vorweihnachtliches Kinderstück des Burgtheaters – diesmal im Kasino Ulrich Hubs Erfolgswerk „An der Arche um acht“.

Nun hat auch das Burgtheater das seit elf Jahren auf deutschsprachigen Bühnen landauf landab gespielte humorvolle Stücke rund um Glaubensfragen für sein junges Publikum entdeckt: „An der Arche um acht“ - in der Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz.

Pinguintrilogie

Es war 2006 Ulrich Hubs drittes Pinguin-Werk nach dem „dicksten Pinguin vom Pol“, dem's dort zu kalt wird, sein Tanzen auch nicht hilft und er in Richtung Süden abhaut und und der schrägen Story von den Artgenossen, die „keinen Käsekuchen backen können“ mit kurzsichtigem Maulwurf, Hahn und Staubsauger. Aus der Trilogie ist es wohl das tiefsinnigste, was dem Witz keinen Abbruch tut. Das gilt auch für andere von Hubs Stücken zu Grundfragen wie das Hinterfragen von Klischees in „Ein Känguru wie du“ (aus dem Jahr 2014, das erst vor Kurzem Österreich-Premiere im Dschungel Wien hatte).

Gott aus dem Koffer

Hier spielt Noah stimmungsvolle Musik
Szenenfoto aus "An der Arche um Acht" im Burgtheater, Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz

In „An der Arche um acht“ unterhalten sich drei Pinguine zwanglos über die Frage, ob es einen Gott gibt – und wenn, warum er sich nicht zeigt, oder wenigsten Zeichen setzt. Da setzt ein gewaltiger Dauerregen ein, die Taube vergibt zwei Tickets für Plätze auf der Arche. Den dritten, aufgewecktesten, wollen die beiden anderen erst da lassen, doch dann entpuppt sich ausgerechnet der als solidarisch, lässt sie unter seinen Schirm. Also Trick – dritter Pinguin im Koffer an Bord geschmuggelt... Als die Taube endgültig in den Koffer schauen will, kommt aus diesem die „Stimme Gottes“, die sich natürlich irgendwann entlarvt als sie „Topfenstrudel“ will... Aber gibt es nun Gott und wenn ja, wo ist er? Ach ja, es geht ja darum, ob du an ihn glaubst – oder eben auch nicht ;)

Meeresverschmutzung

Herrlich unterschiedliche Typen markieren die drei Pinguin-Dasrsteller_innen: Hans Dieter Knebel, Tino Hillebrand und vor allem Marta Kizyma. Die ewig rackernde, unbedankte und deswegen auch ein wenig genervte Taube gibt Brigitta Furgler. In dieser Inszenierung von Julia Burger tritt auch – im Gegensatz zu mindestens vier anderen Inszenierungen österreichischer Theater(gruppen) Noah in Erscheinung – Bernhard Moshammer als Musiker mit einem reichen „Werkzeugkasten“ an Instrumenten. Auch neu in dieser ebenfalls gelungenen Inszenierung: So „nebenbei“ wird auf die Verschmutzung der Meere und die Bedrohung hingewiesen, indem die Pinguine Plastiksackerln, Flaschen, Dosen und allerlei anderen Müll aus den Eislöchern fischen - an die Oberfläche aus Bergen von Styropor, die Eis und Schnee darstellen.

An der Arche um acht

Ulrich Hub

Hier spielt Noah stimmungsvolle Musik
Szenenfoto aus "An der Arche um Acht" im Burgtheater, Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz

Ab 6 Jahren; knapp mehr als eine Stunde

Regie: Julia Burger

Eine weiße Taube

Weiße Taube: Brigitta Furgler

Erster Pinguin: Hans Dieter Knebel

Zweiter Pinguin: Tino Hillebrand

Dritter Pinguin: Marta Kizyma

    Noah/Live-Musik: Bernhard Moshammer

      Kostüme: Sabine Ebner

      Licht: Norbert Gottwald

      Dramaturgie: Franziska Eisele

        Wann & wo? (Mindestens) bis 1. Februar Kasino am Schwarzenbergplatz,1010 Schwarzenbergplatz 1 Telefon: (01) 51 444-4140

        www.burgtheater.at

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