Bilder-Puzzle_Hintergründe

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Zu den drei Herkunftsgeschichten der zerschnittenen Stoffbanner

Unsere Gruppe beschäftigt sich länger durch Amine Altunyadiz, unserer Projektpartnerin aus der Türkei, mit verschiedensten Themen wie Religion, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und den Unterschieden zwischen den Kulturen.
Zu Beginn des Projektes treffen wir uns das erste Mal mit unserer Partnerin und stellen einander vor. Wir erzählen uns gegenseitig Geschichten aus unserem Leben, speziell Amine erzählt uns von ihrer Reise von der Türkei nach Österreich und wie sie das Ganze erlebt hat, was sich für sie dadurch verändert hat, und wie sie heute damit umgeht. Ebenso erzählt sie uns von ihrer großen Leidenschaft für Kalligraphie. Von da an wissen wir, dass wir unbedingt etwas mit ihren Schriftzügen machen wollen.
Nach und nach kommen wir gedanklich schon auf konkretere Umsetzungen.
Die Ziele, die wir verfolgen, beziehen sich einerseits auf die Kalligraphieschrift als solches und andererseits auf die religiösen Konflikte zwischen dem Christentum und dem Islam.
Wir wählen stellvertretend für den Religionskonflikt Kirchturm und Minarett, als eines der wichtigen Gestaltungselemente der Entwurfsfindung.
Die Unterschiede der Religionen sollen durch das grafische Zusammenspiel beider Türme in der Mitte der Turmschäfte ausgedrückt werden, contrapunktiert durch kalligraphische Schriftzüge mit besonderen Bedeutungsinhalten wie- "in der Klasse allein, der Lehrer als Hilfe,..."

Selbst kreativ

Zwillingsbrüder aus Tschetschenien, leben seit 2003 in Österreich und stecken gerade mitten im Maturastress an der HTL. Sie erzählten uns bei unserem ersten Treffen, dass sie mit ihren Eltern und einer Schwester auf Grund politischer Verfolgung nach Österreich kamen.
Als sich herausstellt, dass beide gerne zeichnen und auch fotografieren, sind wir begeistert von der Idee mit ihren Originalen zu arbeiten. Wir entscheiden uns die zeichnerischen Arbeiten von ihnen und ihrer jüngeren Schwester möglichst unverändert in unseren Entwurfsprozess einzubinden, weil das unserer Meinung nach am besten die Geschichte und die damit verbundenen Gefühle der beiden Brüder zum Ausdruck bringt.
Wir wählen zum Beispiel eine Zeichnung, auf dem in einer Handfläche ein Dorf, - welches wir als das Dorf identifizieren, in dem sie jetzt leben - eingebettet ist, weiters einen Zeichnung von einem übergroßes Auge, in dessen Pupille sich eine Schreckensszene ereignet. Mit diesen und anderen Motiven bauen wir unsere große Komposition auf, die wir im Siebdruckverfahren auf Stoff umsetzen.

Weder das Eine noch das Andere

Diegos Vater, ein Medizinstudent, kam zur Zeit der Militärdiktatur in Argentinien nach Österreich. Hier heiratete er eine Österreicherin, Diego ist aber in Argentinien geboren, lebt seit seiner Kindheit wieder in Österreich. Er studiert zur Zeit Kunst und Video in Wien.
Heute sagt Diego selbst: "Ich fühle mich weder wie das Eine, noch das Andere, also überall und nirgends dazugehörig." Erst vor kurzem wagte er selbst den Schritt, im Rahmen eines Auslandsjahres, seine argentinischen Verwandten zu besuchen, vor allem um herauszuarbeiten, wie er selbst in diese Situation passt und es ihm damit geht. Er komme mit seinen Verwandten dort gut zurecht, fühle sich aber hier in Österreich wohler, meint er.
In unserer künstlerischen Umsetzung sind die Umrisse der jeweiligen Ländergrenzen und die Farben der Landesflaggen Thema der Auseinandersetzung. Das Blau und der Stern für Argentinien und das Rot-Weiß-Rot und das Edelweiß für Österreich.

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