11-Jährige singt engelsgleich Arien

11-Jährige singt engelsgleich Arien
Junge Sängerin, die "Holland's Got Talent" gewonnen hatte, begeisterte in Wien bei der SEA (Sustainable Entrepreneurship Award)-Gala.

Irgendwie wirkt sie fast wie aus einer anderen Welt. Fast engelsgleich scheint sie über die wenigen Stufen zum Ort des Interviews zu schweben. Und auch auf der Bühne vermittelt sie einen ähnlichen Eindruck. Sicher, die langen – dunklen – Haare und das weiße wallende Kleid tragen da schon auch dazu bei. Und die Stimme – fast aus einer anderen Sphäre, wenngleich sehr kräftig. Zwei Proben ihres Könnens gab sie den Gästen der Gala des diesjährigen SEA, des Sustainable Entrepreneurship Awards, der Preise für nachhaltige Unternehmensideen.

Elfeinhalb Jahre ist Amira Willighagen aus dem niederländischen Nijmwegen. Bekannt seit rund zwei Jahren als sie „Holland's Got Talent“ (sozusagen die NL-Version der österreichischen Großen Chance) gewann. Ungewöhnlich nicht nur die Jugend, damals war sie neuneinhalb, überraschend auch womit, mit der Arie „O mio babbino caro“ aus Giacomo Puccinis Oper „Gianni Schicchi“. Eben ist ihre zweite CD - mit weihnachtlichen Liedern - herausgekommen.

11-Jährige singt engelsgleich Arien
Seit wann singst du?
Seit ich sieben bin, also eigentlich hab ich schon mit so fünf, sechs Jahren für meine Oma gesungen, aber noch nicht vor anderen Leuten.

Und immer schon Opern?
Ja, schon, manchmal auch andere klassischen Lieder, aber am liebsten Opernarien. Pop mag ich gar nicht, nicht nur nicht singen. Ich höre auch nicht gern Pop-Songs.

Woher kommt deine Liebe zu Opern?
Mein Bruder spielt Geige, mein Vater Orgel und Klavier.

Bei denen hast du es gelernt?
Nicht gelernt, aber viel gehört, es hat mir gefallen und ich wollte singen. Dann bin ich in einen Chor in Nijmwegen gegangen. Aber nach einem Jahr wollte ich lieber alleine singen.

Bist du auch schon mit deinem Bruder und deinem Vater aufgetreten?
Ja, mit dem Papa in unserer Kirche, da hat er auf der Orgel gespielt. Und einmal am Queen’s Day ha er Akkordeon und mein Bruder Geige gespielt und ich gesungen.

Und mit dem Bruder Fincent allein?
Ja, einmal in Argentinien. Aber da hat er im Hintergrund gespielt und ich im Vordergrund gesungen. Das hat ihm nicht so gefallen. Aber sonst verstehen wir uns sehr gut.

Wo bist du sonst noch überall aufgetreten?
In Amerika, Südafrika, da kommt meine Mutter her, in London in der Royal Albert Hall – mit André Rieu, in Italien, in Malta und in Frankreich. In Wien bin ich das erste Mal.

Reist du sehr viel?
Nicht so viel, ich darf nur zehn Tage im Jahr von der Schule wegbleiben und weil viele fragen, ob ich bei ihnen singe, muss ich genau überlegen, wohin ich gehe. Wien wollte ich, weil ich da noch nie war.

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Du singst auch auf Italienisch, Latein und Deutsch, ist das schwer?
Ich kann zwar diese Sprachen nicht, aber mein Vater singt mir den Text vor und so nach zehn oder zwölf Mal kann ich den dann.

Singst du auch in deiner Muttersprache Niederländisch?
Es gibt glaub ich keine einzige Oper auf Niederländisch, das würde auch nicht gut klingen, glaube ich, manche Sprachen wie besonders italienisch sind da besser.

Wie nervös bist du bei oder vor Auftritten?
Gar nicht. Ich liebe es zu singen und auch all die Leute vor mir zu sehen, vor denen und für die ich singe. Ich denk mir nur immer wieder, hoffentlich mögen sie das was und wie ich singe.

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Hast du ein Maskottchen?
Ja seit zwei Jahren eine große Stoffschildkröte, die hab ich gekriegt als ich in Südafrika war. Dort lebt meine halbe Familie.

Hat die Schildkröte einen Namen?
Ja, ich nenn sie schilpaddie, schilpad ist das niederländische Wort für Schildkröte und das „die“ eine liebevolle Verkleinerung.

Wie oft übst du?
Meistens jeden Abend, mein Bruder spielt Geige und ich singe dazu. Wenn nicht, dann singe ich am liebsten unter der Dusche, das ist so eine feine Atmosphäre und macht einfach Spaß.

Was magst du noch außer singen?
Zwei Mal in der Woche mach ich Sport, am meisten gefällt’s mir, auf Trampolinen zu springen. Einmal in der Woche mach ich einen Kreativkurs mit Malen, Zeichnen und basteln und liebe es mit Freundinnen und Freunden zu kochen und das Essen schön herzurichten, am liebsten Kuchen und Torten fein zu verzieren mit Röschen und so.

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Was magst du in der Schule?
Am meisten mag ich Grammatik und Mathematik.

Und was eher nicht?
Wen wir was lesen und dann ganz viele Fragen dazu kriegen, das ist nicht sehr nett.

Willst du Sängerin werden?
Das weiß ich noch nicht, ich singe solange es mir Spaß macht. Das macht es jetzt, sehr sogar. Ich glaub zwar, dass es mir immer Spaß machen wird. Aber wenn nicht, dann hör ich sicher auf damit.

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