Der Schlauberger wird 40 Jahre

Der Schlauberger wird 40 Jahre
Der Kiku begibt sich auf eine fiktive Zeitreise: Aus dem Wikingerbub wurde ein friedfertiger Häuptling und Forscher

Wenn die Wikingermeute einen Beutezug mit viel Bier und Wein feiert, behält einer im Dorf einen klaren Kopf: Wickie. Auch als im Dorf Flake Feuer ausbricht, findet der Wikingerbub eine Lösung. Er reibt sich kurz an der Nase und baut die Wasserleitung zu einem Feuerwehrschlauch um.

Vor 40 Jahren zeigte das Fernsehen zum ersten Mal die Zeichentrick-Serie „Wickie und die starken Männer“. Im deutschsprachigen Raum läuft der Bub aus Schweden bis heute im Fernsehen. In Skandinavien ist Wickie hingegen unbekannt – er wurde dort nicht als Serie gezeigt. Der KIKU begibt sich auf eine fiktive Zeitreise. Wie würde Wickie als Erwachsener aussehen? Welche Aufgabe hat er im Dorf?

Der Friedensstifter

Seine schulterlangen rot-blonden Haare sind dunkler und zotteliger geworden. Der Bart ist länger. Von seinem Vater Halvar hat er bis auf das Aussehen keine Eigenschaften geerbt. Halvar entspricht der Vorstellung eines typischen Wikingers. Mit ihren Drachenbooten segelten er und seine Männer los und raubten andere Völker aus. Dafür war auch das echte Volk der „víkingr“ bekannt. Sie waren Seeräuber, die zum ersten Mal am 8. Juni 793 in Nordost-England auftauchten.

Wickie, der als Erwachsener nun selbst Häuptling von Flake ist, ist friedlicher als sein Vater. Mit den Menschen im verfeindeten Nachbarland Dänemark versucht er Frieden zu schließen. Lieber das Köpfchen einschalten, statt Krawall machen – das ist sein Motto. Sogar den Bewohnern von Flake konnte er dies beibringen. Tjure und Snorre, die wegen jeder Kleinigkeit zu streiten und kämpfen begannen, sind milder geworden. Sie sind nun keine Räuber mehr, sondern Bauern. Wie viele Männer ihrer Zeit beackerten sie Felder, jagten Tiere im Wald und angelten Fische im Meer.

Der Forscher

Wickie war schon als kleiner Bub wissbegierig und clever. Er nutzte Tauben als Überbringer von Nachrichten. Von den Vögeln schaute er sich ihre Flugtechnik ab. Aus Tierhäuten und Holzstäben baute er einen Flugdrachen, mit dem er über das Meer fliegen konnte.

Auch als Erwachsener tüftelt Wickie gerne und beschäftigt sich mit Technik. Allem voran dem Schiffsbau. Schiffe waren das wichtigste Fortbewegungsmittel der „víkingr“. Das Volk verfügte – im Gegensatz zu anderen – über großes technologisches Wissen. Die Schiffe, die sie bauten, waren bis zu 24 Meter lang und hatten einen 18 bis 20 Meter hohen Mast. Bis zu 30 Männer fanden darin Platz. Damit segelten sie bis in weit entfernte Gebiete. Sie kamen sogar bis nach Amerika – und das 500 Jahre vor Christoph Kolumbus.

Wickie hat mittlerweile auch eine Familie gegründet. Er ist mit Ylvie, seiner Jugendliebe, verheiratet. Sie ist Geschäftsfrau und handelt mit Fellen, Holz- und Metallprodukten. Die Kinder der beiden spielen oft mit Kindern aus benachbarten Dörfern. Damals war es auch üblich, dass Kinder bei anderen Familien aufwuchsen. Forscher wissen heute, dass dies eine friedensstiftende Wirkung hatte: Wikinger-Clans, die Kinder tauschten, bekämpften einander nicht.

Infos: Wickie

Sein Erfinder: 1963 schrieb der Schwede Runer Jonsson die Kinderbuchreihe „Vicke Vicking“.

Die TV-Serie: „Wickie und die starken Männer“ wurde am 17. Februar 1974 erstmals im ORF gezeigt.

Der Film: Neben Comics und Hörspielen kam Wickie 2009 auch als Spielfilm in die Kinos.

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