Conway: "Trump tut viel für Frauen"

Kellyanne Conway
Trumps Spitzenberaterin Kellyanne Conway warf den Medien vor, nicht über den Einsatz des Präsidenten für Frauen zu berichten.

US-Präsident Donald Trump scheut nicht davor zurück, Journalisten wüst zu beschimpfen. Sein jüngstes Opfer ist Fernsehmoderatorin Mika Brzezinksi, die gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Joe Scarborough die Show "Morning Joe" auf dem Sender MSNBC moderiert. Nachdem Brzezinksi den US-Präsidenten in der Morgensendung am vergangenen Donnerstag kritisiert hatte, schoss Trump auf Twitter scharf zurück (kurier.at berichtete). Er bezeichnete die Journalistin dort als die "verrückte Mika mit dem niedrigen IQ (Intelligenzquotienten)". Außerdem höhnte er, Brzezinksi habe vor einigen Monaten bei einem Besuch in seinem Golfclub Mar-Lago als Folge einer Schönheits-OP im Gesicht geblutet. Ihren Partner Scarborough bezeichnete er im Zuge seiner Schimpftirade als "Psychopathen".

Die beiden Moderatoren verschoben daraufhin ihren Urlaub, um am Freitag in ihrer Show auf Trumps Angriff reagieren zu können. Scarborough sagte, Trump nehme Aussagen von Frauen viel persönlicher als von Männern und sei "sehr viel grausamer" zu ihnen. Brzezinksi bezeichnete Trumps Attacken als alarmierend und wies den Vorwurf unfairer Angriffe gegen den Präsidenten zurück. Sie und ihr Partner würden über die Lügen des Präsidenten berichten und seien verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt (mehr dazu hier). Trump hatte auf Twitter seine Tiraden verteidigt: Sein Gebrauch der sozialen Medien sei nicht präsidial, sondern modern präsidial.

Conway wettert gegen Medien

Am Freitag verteidigte außerdem Trumps-Spitzenberaterin Kellyanne Conway den Präsidenten. Sie war am Freitagmorgen in der Sendung "Good Morning America" von ABC zugeschalten. Dort wich sie den Fragen des Moderators der Sendung, George Stephanopoulos, zu Trumps Verhalten aus. Laut Conway würde ein Großteil der Medien nur über die persönlichen Angriffe auf Trumps Person berichten und den amerikanischen Frauen die Berichterstattung über wichtigere Dinge, wie das Gesundheitswesen und die Steuerreform, verwehren.

Dabei würde Trump viel für Frauen leisten. "Er ist jemand, der versucht an Millionen von Frauen heranzukommen, denen es an medizinischer Versorgung mangelt", sagte Conway. "Dieser Mann versucht eine Steuererleichterung zu erreichen und das Unternehmertum in diesem Land zu befreien, für jene amerikanischen Frauen, die das wollen und darüber wird nicht berichtet."

Absage an Planned Parenthood

Dabei sehen Trumps Budgetpläne beispielsweise keine Fördermittel für Organisationen wie Planned Parenthood mehr vor (kurier.at berichtete). Die seit 1970 von der amerikanischen Bundesregierung unterstützte Organisation bietet in über 650 Kliniken im Land medizinische Dienste, vor allem in den Bereichen Sexualmedizin, Gynäkologie und Familienplanung, an. Hierzu gehören Schwangerschaftstests und Schwangerschaftsbegleitmaßnahmen, bestimmte Krebsvorsorgeuntersuchungen, Tests auf sexuell übertragbare Erkrankungen und deren Behandlung, Verhütungsmittel und Schwangerschaftsabbrüche. Für Schwangerschaftsabbrüche darf der Verein rechtlich jedoch keine Gelder ausgeben. Sollte Trumps Budgetplan besiegelt werden, wird jegliche staatliche Finanzierung von Planned Parenthood abgezogen.

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