Keine US-Einreise für Briten wegen Tweet

Keine US-Einreise für Briten wegen Tweet
Paar wurde am Flughafen festgenommen und stundenlang verhört, weil sie USA "zerstören" wollten.

Er werde Amerika "destroyen" und Marilyn Monroe ausgraben, teilte ein junger Brite in Vorfreude auf seine geplante Reise nach Los Angeles via Twitter mit. Während man in England das Wort "destroy" auch so auslegen kann, dass man heftige Partys feiern wolle, verstanden die Herren des US-Heimatschutzministeriums (DHS) keinen Spaß.

DHS überwachte Twitter

Bei der Einreise in die USA wurden der Bar-Manager Leigh Van Bryan und seine Freundin Emily Bunting schlichtweg sofort inhaftiert und stundenlang befragt. Anti-Terror-Agenten hielten die Touristen am Flughafen fest, weil sie glaubten, dass Van Bryan eine Straftat in Planung habe. Die beiden Tweets von Van Bryan wurden vom DHS entdeckt und gespeichert. "Bundesbeamte durchsuchten seinen Koffer nach Spaten und Schaufeln", erzählte Van Bryans Freundin.

Untersuchung und Haft

Nach einer fünfstündigen Befragung wurde Van Bryan für zwölf Stunden in eine Zelle mit mexikanischen Drogenschmugglern gesteckt, bevor er und seine Freundin wieder nach England zurückgeschickt wurden. Die Mitgefangenen hätten ihm das Essen weggenommen und ihm nur eine Packung Apfelsaft übrig gelassen, berichtete Van Bryan.

Künftig müsse er sich um ein Visum bemühen, wenn er in die USA einreisen wolle, hieß es von seiten des DHS. "Die Beamten des DHS haben mich wie einen Terroristen behandelt", erklärte Van Bryan. Doch auch seine Freundin Bunting durfte nicht in die USA einreisen. Sie sei mit Van Bryan unterwegs und der versuche, in den USA eine Straftat zu begehen, hieß es.

Damit gelangte erstmals ein Fall an die Öffentlichkeit, der die Social Media-Überwachung vom DHS (siehe Hintergrund) dokumentiert. Details zu den Überwachungsmethoden und welche Schlagwörter das DHS genauer unter die Lupe nimmt, wurden Anfang Jänner bekannt.

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