Japan: Google muss Suchbegriffe entfernen

Japan: Google muss Suchbegriffe entfernen
Ein Japaner verlor wegen der automatischen Vervollständigung von Suchbegriffen seinen Job und klagte Google.

Google muss mehrere Wörter aus seiner Autocomplete-Funktion Google Instant, die Wörter auf der Basis von beliebten Suchbegriffen automatisch vervollständigt, entfernen. Das besagt ein Urteil eines Gerichts in Tokyo. Google lehnt es allerdings ab, das Gerichtsurteil umzusetzen, da es, laut eigener Aussage, als US-Unternehmen nicht an die japanische Rechtssprechung gebunden sei. Die Klage wurde von einem Mann eingereicht, der aufgrund der Autocomplete-Funktion vor einigen Jahren plötzlich seinen Job verlor. Wenn Personen seinen Namen eingaben, erschienen offenbar Begriffe, die eine kriminelle Vergangenheit vermuten ließen.

Algorithmus als Ausrede

Da das nicht der Fall war, versuchte er nun mit Hilfe einer gerichtlichen Verfügung dagegen vorzugehen. Der Bitte, die Begriffe doch freiwillig zu entfernen, kam Google nicht nach, da die Auswahl der Begriffe "automatisch und nicht vorgefertigt" erfolge. Sein Anwalt, Hiroyuki Tomita, warnt allerdings auch bei derart automatisierten Mechanismen vor den Konsequenzen: "So etwas kann zu unwiederbringlichen Schäden führen, darunter Jobverlust oder Bankrott. All das nur wegen einer Hand voll von Suchergebnissen, die jemanden unbewusst beleidigen oder dessen Privatsphäre verletzen."

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