ISS-Räumung durch Sojus-Fehler möglich

ISS-Räumung durch Sojus-Fehler möglich
Wird Ursache für Raketen-Fehlstart nicht bis November gefunden, müssen alle Astronauten zur Erde zurück.

Der Absturz eines russischen Versorgungstransporters könnte nach Ansicht der US-Raumfahrtbehörde NASA eine Räumung der Internationalen Raumstation ISS nötig machen. Sollte die Ursache für die Fehlzündung der "Sojus"-Trägerrakete in der vergangenen Woche nicht bis Mitte November gefunden sein, müssten zunächst alle Astronauten von der ISS zurück auf die Erde kommen, bevor neue hochgeschickt würden, sagte der zuständige NASA-Manager Mike Suffredini am Montag. "Wir werden machen, was am sichersten für die Crew und die Weltraumstation ist", sagte er nach einem Bericht der Zeitung "Houston Chronicle".

Ein Betrieb der Raumstation ohne Besatzung sei absolut möglich, allerdings ist das Kontrollverlust-Risiko bei Notfällen größer. Mit Astronauten an Bord könne man besser auf Probleme reagieren und dringende Reparaturen, auch mittels Außenbord-Aufenthalten, durchführen lassen - ein Faktor, der von der NASA angesichts eines geschätzten ISS-Wertes von 100 Milliarden Dollar, sehr wohl berücksichtig wird.

Seit der Einmottung ihrer Spaceshuttle-Flotte im Juli ist die NASA für den Transport ihrer Astronauten zur ISS von Plätzen in den russischen "Sojus"-Kapseln abhängig. Von den derzeit sechs Astronauten in der Station sind zwei Amerikaner. Die NASA hatte ihren Teil der ISS gerade erst in diesem Jahr fertiggestellt, durchgehend seit elf Jahren hat sie Raumfahrer auf ihr stationiert.

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