Internationaler Schlag gegen Anonymous

Internationaler Schlag gegen Anonymous
Hausdurchsuchungen und Verhaftungen in USA, Großbritannien und Holland, unter anderem wegen PayPal-Angriff.

Bei einer Großaktion gegen mutmaßliche Mitglieder der Hackertruppe Anonymous wurden von Dienstag auf Mittwoch mehrere Verdächtige in den USA, Großbritannien und den Niederlanden verhaftet. Ihnen wird vor allem ein koordinierter Cyberangriff auf den Bezahldienst PayPal angelastet. Im Dezember 2010 sollte während der Operation "Avenge Assange" das Einfrieren eines Spendenkontos für die Whistleblower-Webseite Wikileaks gerächt werden.

Alleine in den USA wurden in zehn verschiedenen Bundesstaaten Hausdurchsuchungen durchgeführt und Computer beschlagnahmt. 16 Verdächtige wurden festgenommen. 14 davon werden angeklagt, im PayPal-Fall geschützte Computer absichtlich geschädigt zu haben. Als Höchststrafe drohen 10 Jahre Gefängnis und 250.000 Dollar (176.000 Euro) Entschädigung.

Zwei weitere festgenommene US-Bürger sollen eine Online-Sicherheits-Webseite (InfraGard) aus Florida attackiert beziehungsweise Server des Telekommunikationsunternehmens AT&T gehackt haben.

16-jähriger Brite möglicherweise LulzSec-Mitglied

In Großbritannien wurde unterdessen ein 16-Jähriger festgenommen, der verdächtigt wird, zur Kerngruppe von LulzSec zu gehören. LulzSec machte zuletzt vor allem durch einen gigantischen Datendiebstahl bei Sony Schlagzeilen. Erst vor wenigen Wochen verbündete sich das dezentral organisierte Netzwerk mit der Kollegenschaft von Anonymous.

Anonymous und LulzSec haben sich laut eigenen Angaben dem Kampf gegen "Regierungen, Banken und andere korrupte Institutionen" verschrieben. Nach mehreren Großunternehmen und US-Behörden wurden zuletzt auch österreichische Ziele ins Visier genommen. Die Webseiten von SPÖ und FPÖ wurden mit DDOS-Attacken überlastet beziehungsweise übernommen und mit Anonymous-Bannern geschmückt.

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