Immer der Stimme nach

Hunde erkennen den Hinweis auf Futter und Leckerlis an der Stimme ihres Halters.
Hunde folgen der Sprechrichtung ihres Besitzers.

Hunde sind vielseitig talentiert. Und mit sensiblen Sinnen ausgestattet. In der Jahrtausende währenden Lebensgemeischaft mit Menschen haben sich die Tiere auf ihre Halter eingestellt. So können die Vierbeiner nicht nur die Mienen und Gesten ihrer Halter lesen, eine neue Studie zeigt, dass sie schon allein aus der Sprechrichtung die richtigen Schlüsse können.

Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wollten es genau wissen: Sie untersuchten, ob Hunde der Stimme des Menschen zum Futter folgen.

Hunden fällt es leicht, kommunikative Hinweise des Menschen richtig zu deuten. So nutzen sie beispielsweise ihre Augen, um der Zeigegeste oder Blickrichtung eines Menschen zu folgen und verstecktes Futter aufzuspüren. Deutsche Wissenschaftler um Federico Rossano haben jetzt beobachtet, ob Hunden dies auch mit Hörinformationen gelingt.

Experiment

Dazu ließen sie erwachsene Hunde und Welpen zwischen zwei identischen Schachteln wählen, von denen aber nur eine Futter enthielt. Hinter einer Barriere und für den Hund nicht sichtbar befand sich die Studienleiterin, die in Richtung der Schachtel mit dem Futter blickend verbal ihre Freude zum Ausdruck brachte. Die meisten Hunde und sozialisierten Welpen konnten die richtige Futterquelle anhand der akustischen Hinweise erfolgreich identifizieren; einige Welpen schnitten sogar besser ab als die erwachsenen Tiere.

Ähnliche Versuche waren zuvor auch mit Kleinkindern durchgeführt und auch von Einjährigen bestanden worden. Menschenaffen und Wölfen dagegen scheint die Richtung, in die Menschen sprechen, nichts zu bedeuten.

Eine solche Anpassung an das Kommunikationssystem des Menschen könne nur eine Folge der jahrtausendelangen Domestikation der Hunde sein, schließen die Forscher. Die enorme Auffassungsgabe von Welpen weise darauf hin, dass Hunde eine Art genetische Voreinstellung haben, die sie auf Menschen achten lässt. Rossano: „Hunde, die dem Menschen gegenüber besonders aufmerksam waren, wurden möglicherweise als Haustiere bevorzugt.“

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