„Ich war als Kind innerhalb von einem halben Jahr so weit“

Sie wurde als Nesthäkchen einer ebenso traditionell wie weltoffen denkenden Arzt-Familie in Teheran geboren. Zu einer Zeit, da der Iran noch von einem Schah und nicht von Religionsführern regiert wurde.

Mit acht kam Nuschin Vossoughi, heute Direktorin des Theaters am Spittelberg, nach Wien. Die ersten Bilder, die sie von ihrer zweiten Heimat hat, sind nicht unbedingt schön: Da war der knietiefe Schnee vor dem verschlossenen Schultor, das für sie für immer verschlossen schien. Und dann war da das nicht bös’ gemeinte und doch kränkende „Schwarzer Teufel“.

„Ich habe verdammt schnell Deutsch gelernt“, sagt Vossoughi. „Um in Wien als Mensch und nicht als Teufel wahrgenommen zu werden.“ Und sie hat damit alles richtig gemacht: „Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Ich war als Kind innerhalb von einem halben Jahr so weit, habe seither nie wieder Probleme gehabt.“

Die heute in Wien mehr als nur akzeptierte Theaterprinzipalin betont auch, dass ihre Familie sehr dahinter war, dass sie Deutsch lernt.

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