Hunde-Foto als Analogie zu Täter-Opfer-Umkehr

Hunde-Foto als Analogie zu Täter-Opfer-Umkehr
Die Amerikanerin Bree Wisemann will mit einem Foto ihres Hundes klarmachen, dass das Opfer einer Vergewaltigung niemals die Schuld daran trägt.

Bei einer Vergewaltigung ist es immer falsch, das Opfer zu beschuldigen. Trotzdem wird Frauen nach wie vor dazu geraten, bei der Wahl ihrer Kleidung, ihrem Auftreten, Augenkontakt und ihrem gesamten Gehabe vorsichtig zu sein, um sexualisierte Gewalt oder sexuellen Missbrauch zu vermeiden beziehungsweise nicht zu provozieren.

Bildlicher Vergleich

Wie absurd und fatal Opferbeschuldigungen im Fall von Vergewaltigungen sind, demonstriert die 22-jährige Amerikanerin Bree Wisemann aus Tennessee mit einem bildlichen Vergleich. Wisemann postete auf Facebook ein Bild ihrer vierjährigen Bulldogge, die neben ihrem Steak sitzt. Dazu schreibt sie:

"An die Leute, die sagen, dass Frauen wegen der Art und Weise, wie sie sich kleiden, vergewaltigt werden. Das ist mein Hund. Sein Lieblingsessen ist Steak. Er ist auf Augenhöhe mit meinem Teller. Er wird den Teller aber nicht anrühren, weil ich ihm 'Nein' gesagt habe. Wenn sich ein Hund besser benehmen kann als du, solltest du wirklich dein Leben überdenken."

Das Posting wurde mittlerweile über 146.000 Mal gelikt und über 293.000 Mal geteilt. Zur Huffington Post sagte Wisemann, dass sie damit auf "Victim Blaming", also die Beschuldigung der Opfer statt der Täter, aufmerksam machen wollte. Beim Victim Blaming handelt es sich um eine Verhaltensweise innerhalb der sogenannten Rape Culture (zu Deutsch: Vergewaltigungskultur), die sexuelle Gewalt und Vergewaltigung nicht nur weitgehend toleriert und duldet, sondern auch die Verantwortung für die Verhinderung von Vergewaltigungen den Opfern überträgt. Damit gehen wiederum die Verharmlosung des Missbrauchs an sich und die Herabsetzung Betroffener oder potentieller Opfer zu Sexualobjekten (Victim Shaming) einher.

"Die einzige Person, die bei einer Vergewaltigung zu beschuldigen ist, ist der Vergewaltiger. Es war seine Entscheidung, jemanden zu vergewaltigen. Die Leute sollten sich aus Angst vor einer Vergewaltigung keine Sorgen darüber machen müssen, was sie anziehen", sagte Wisemann zur Huffington Post.

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