Herunter mit den ideologischen Scheuklappen

Porträt eines Mannes mit Brille, der lächelt.
Gastkommentar: Pädagoge Daniel Landau tritt für das Recht auf Bildung für jedes Kind ein - und für eine Dienstrechtsreform für die Lehrer.

Schule und Kindergarten müssen reformiert werden. Das ist unbestritten. Doch über das Wie wird seit Jahren ja oft seit Jahrzehnten höchst unterschiedlich diskutiert. Viele Initiativen haben versucht, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Bildungsreformen in Österreich dringend notwendig sind.

Unterstützungswerte Bewegungen, wie das Bildungsvolksbegehren, haben die Schule erst vor Kurzem wieder in den Brennpunkt gerückt. Viele der guten Lösungsansätze scheiterten jedoch häufig aus einem Grund: Sie haben nicht das große Ganze im Blick, sondern eher Einzelinteressen – die von Parteien, Gewerkschaften oder sonstigen Interessensverbänden.

Die neue Plattform „Zukunft. Bildung“ setzt genau hier an: Sie wird in Zukunft regelmäßig und laut Partei für die Bildung ergreifen – denn jedes Kind hat ein Recht auf Bildung.

Neue Allianzen

Die Plattform hat das Ziel, Gesamtinteressen in den Vordergrund zu stellen, und dazu wollen und werden die Vertreter der Plattform Allianzen bilden, um die nötigen Reformen auch um- und durchzusetzen. Denn es gilt, über vorhandene Parteigrenzen hinweg, die vielen aufgeschlossenen Stimmen zu einen und zu verstärken. „Herunter mit den ideologischen Scheuklappen – denn es ist Zeit, zu handeln!“

Die Plattform bietet die Chance, über bestehende oder noch zu entwickelnde Bildungskonzepte zu diskutieren. Grundsatz muss dabei sein: Zuerst gilt es, endlich jedes einzelne Kind auf die Bildungsreise mitzunehmen. Es darf kein Jugendlicher verloren gehen.

Jedes Kind hat zumindest einige Talente, die es wachsen lassen kann. Seien sie naturwissenschaftlich, sprachlich, sozial oder nicht zuletzt musisch kreativ. Sie müssen entdeckt und gefördert werden. Frei nach Markus Hengstschläger: „Österreichs Talente können uns zum Bildungsweltmeister machen. Der Durchschnitt wird es nicht!“ Das ist zu schaffen. Dazu müssen wir beim Fundament anfangen – der elementaren Bildung. Der Kindergarten ist der erste Ort, an dem Kinder außerhalb des Elternhauses lernen. Das ist auch der Grund, warum die Plattform „Zukunft.Bildung“ den Schwerpunkt 2012 auf die elementare Bildung legt.

Es kann nicht sein, dass hier Pädagoginnen und Pädagogen, die Unheimliches für unsere Gesellschaft leisten, viel zu wenig verdienen.

Armutszeugnis

Es ist beschämend, zu sehen, wie viele dieser Menschen sich Tag für Tag für unsere Zukunft einsetzen und mit einem der niedrigsten Gehälter abgespeist werden. Das ist im Grunde ein Armutszeugnis für unser Land und gehört unmittelbar und sofort verändert!

Die Bildungsplattform fordert deshalb, dass die Ausbildung und das Dienstrechts im elementarpädagogischen Bereich von Grund auf geändert werden muss. In der Folge ist anzustreben, die Gehälter – auch im Pflichtschulbereich – dem der Gymnasiallehrer anzugleichen. Es geht um ein gemeinsames und faires Dienst- und Besoldungsrecht, das die Pädagoginnen und Pädagogen ihrer Leistung gemäß honoriert. Mittel dazu lassen sich jedenfalls mithilfe der ebenfalls dringend notwendigen Verwaltungsreform im gesamten Bildungsbereich finden.

Mag. Daniel Landau ist Obmann der Plattform Zukunft.Bildung. Organisationen der Zivilgesellschaft engagierte Bürger, die Industriellenvereinigung; Sie alle sitzen erstmals mit Betroffenen zusammen: die Jugend, Elternverbände der Pflichtschule sowie AHS und der BHS, Pädagogen, vom Kindergarten bis zur AHS.

 

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