GIS beugt sich Anonymous-Ultimatum

GIS beugt sich Anonymous-Ultimatum
ORF-Gebührenservice bestätigt vor Ablauf des Anonymous-Ultimatums wahres Ausmaß der Hacker-Attacke.

Das Gebühren Informations Service (GIS) des ORF hat nach einem Ultimatum der Hackertruppe Anonymous bestätigt, dass bei einem Angriff in der vergangenen Woche 214.000 Datensätze, davon 96.000 inklusive Kontodaten, kopiert werden konnten. Dem Ablauf der Ultimatums-Frist kam die GIS in einem Statement gegenüber der futurezone (Link unten) zuvor. AnonAustria, die lokale Fraktion der Hacker-Vereinigung hatte damit gedroht, "ein zensiertes Backup der Datenbank, die uns vorliegt", zu veröffentlichen, wenn die GIS nicht bis Montag, 18 Uhr, bekannt gibt, wieviele "Zwangskundendaten" tatsächlich abhanden kamen.

"Better start telling the truth soon"

Mit der Botschaft "Less than 12 hours to go! Someone better start telling the truth soon..." startete AnonAustria einen Countdown für die GIS, der auf einer eigenen Webseite abrufbar ist (Link unten). Bereits am vergangenen Freitag, dem Tag des AnonAustria-Angriffs auf die GIS-Webseite, verkündete die Hacker-Fraktion, dass über 211.000 Datensätze gestohlen wurden. Ein Teil davon - Kundendaten mit E-Mail-Adressen von Innenministerium und Polizei - wurde von AnonAustria sofort veröffentlicht.

GIS-Sprecher Herbert Denk erschien diese Anzahl zu dem Zeitpunkt noch "sehr hoch". Statt 211.000 seien vielmehr nur die Daten "tausender Kunden" betroffen, meldete die GIS, was AnonAustria offenbar dazu bewegte, eine Korrektur einzufordern. Mit einer Veröffentlichung ihrer Daten könne sich "jeder Bürger selbst davon überzeugen, wie die GIS der Bevölkerung offen ins Gesicht lügt", schrieb AnonAustria in einer Presseaussendung.

GIS warnt Kunden

Die ORF-Tochter GIS bemüht sich unterdessen um Schadensbegrenzung. "Wir haben bereits begonnen, alle betroffenen Kunden persönlich zu informieren und insbesondere darauf hinzuweisen, dass sie ihre Kontobewegungen verstärkt beobachten sollen", stellte GIS-Sprecher Denk fest. Nach einer genauen Analyse des Hackerangriffs sollen weitere Sicherheitskonzepte ausgearbeitet werden. Die GIS und der ORF wollen "umgehend alle notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Hackerangriffe implementieren", sagte Denk.

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