„Geräte der Zukunft lassen sich mitGesten und Spracheingabe bedienen“

Gary Shapiro, der Gastgeber der größten Technik-Messe der Welt, verspricht Innovation.

Ab Sonntag blickt die Technologie-Branche einmal mehr nach Las Vegas zur Consumer Electronics Show (CES), der größten Elektronikmesse der Welt. Gary Shapiro, Präsident der Consumer Electronics Association (CEA), verspricht superdünne, ultrahochauflösende Fernseher und Gestensteuerung für Bildschirme aller Art.

KURIER: Welche Trends erwarten Sie bei der diesjährigen CES?
Gary Shapiro:
Große Innovationen erwarte ich vor allem bei der Bedienung von Geräten über Gesten, Spracheingabe und Berührungs-Displays. Darüber hinaus spielt „drahtlos“ eine wichtige Rolle, sei es jetzt bei kontaktlosen Bezahllösungen oder der Vernetzung von automatisiert agierenden elektronischen Geräten im Eigenheim. Das Thema User-generierte Vi-deos wird wie Sicherheitslösungen, Cloud-Dienste und digitale Fitness- und Gesundheitsanwendungen ebenfalls prominent vertreten sein.

Wie sieht es beim Dauerbrenner Tablets und Smartphones aus?
Tablets werden zukünftig viele der jetzt im Einsatz befindlichen Displays ersetzen. Wie wichtig der Bereich Tablets und Smartphones ist, zeigen allein die prognostizierten Verkaufszahlen. Die CEA rechnet nur für die USA mit 350 Millionen verkauften Geräten. Spannende Entwicklungen erwarten wir vor allem im Bereich neuer Materialien sowie bei der Integration neuer Sensoren in den Geräten.

Welche Innovationen sind im TV-Bereich zu erwarten?
Ultra-HDTV mit einer vierfach so guten Auflösung wie aktuelles HD-Fernsehen ist die Zukunft des TV und wird dazu beitragen, Kinofilme auf dem Fernseher großartig aussehen zu lassen. Interessante Neuerungen erwarten wir auch im Bereich der besonders stromsparenden und kontrastreichen OLED-TV.

Auf welche Geräte freuen Sie sich am meisten?
Die Frage ist ungefähr so, als wenn ich ein Lieblingskind auswählen müsste. Wir erwarten etwa 20.000 Produkte, die in den kommenden Tagen vorgestellt werden. Ich werde mich von den Herstellern überraschen lassen.

Mittlerweile meiden viele Hersteller derartige Großveranstaltungen. Hat die CES an Relevanz eingebüßt?

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APA/OLIVER BERG
GERMANY FAIR GAMESCOM
epa02290546 A woman checks out Microsoft's new Xbox 360 equipped with 'Kinect' controller at the Gamescom trade fair in Cologne, Germany, 17 August 2010. Microsoft announces the new Xbox 360 is in German and European stores from 10 November 2010 on. Europe's largest trade fair for interactive games takes place from 18 to 22 August. EPA/OLIVER BERG

Nein. Die CES 2013 ist als größte Innovationsveranstaltung der Welt wichtiger denn je. 3000 Unternehmen werden in diesem Jahr ihre Ideen den mehr als 150.000 Besuchern präsentieren. Der durchschnittliche CES-Besucher vereinbart etwa zwölf Geschäfts-Meetings, für die er sonst um die halbe Welt fliegen müsste. Über den Daumen gepeilt können sich die Teilnehmer so 700 Millionen Flugmeilen ersparen.Sind solche Geschäftstreffen im digitalen Zeitalter mittlerweile nicht überbewertet?Ganz und gar nicht. Ungeachtet der globalen Vernetzung des Internet können Beziehungen nicht nur elektronisch sein. Es braucht diese persönliche Komponente von Angesicht zu Angesicht. Deshalb wird die Relevanz und Wertigkeit von Messen wie der CES in Zukunft sogar noch zunehmen. Wenn es um das große Ganze geht, schlägt die persönliche Interaktion das Internet locker.

Wäre die Elektronikmesse in einer anderen Metropole eigentlich vorstellbar?
Las Vegas ist eine der ganz wenigen Städte weltweit, die eine Infrastruktur für 150.000 Besucher zur Verfügung stellen kann. Es hat mehr Hotel-Zimmer als jeder andere Stadt und verfügt auch über die entsprechenden aufregenden Veranstaltungsorte und Restaurants.

Erstmals wird der Funktechnologie-Hersteller Qualcomm die Eröffnungs-Rede bestreiten. Was ist zu erwarten?
Ein großes Thema der Eröffnungs-Rede des Qualcomm-Chefs Paul Jacobs wird „mobil geboren“ sein. Mobile Technologien sind zu einem essenziellen Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie werden die Art, wie wir als Individuen und Gemeinschaften miteinander und mit der Welt um uns herum interagieren, weiter transformieren.

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