Frauen vom Marathon in Teheran ausgeschlossen

Frauen vom Marathon in Teheran ausgeschlossen
Der erzkonservative Klerus setzte sich gegen den iranischen Leichtathletik-Verband durch.

Frauen dürfen nun doch nicht am ersten internationalen Marathon am Freitag in Teheran teilnehmen. "Die Frauen laufen getrennt", sagte Madschid Kejhani, Präsident des iranischen Leichtathletikverbands, laut Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch. Auch liefen sie nicht die Marathon-Distanz von 42,195 Kilometern, sondern nur 10.000 Meter im Asadi-Stadion.

Der Verband wollte zunächst auch Frauen zum Marathon am Freitag zulassen, wenn sie gemäß der islamischen Kleiderordnung Kopftuch, langes Trikot und Trainingshose tragen. Aber angeblich konnte dieser sich nicht gegen den erzkonservativen Klerus durchsetzen.

Der Iran möchte seit Jahren als Gastgeber von Sportbewerben auch politisch punkten: Die Islamische Republik wolle als Brücke zur Verständigung der Völker beitragen. Das scheitert jedoch meistens schon in der Anfangsphase an den islamischen Vorschriften für Frauen.

Stadion- und Sporthallen-Verbot

Frauen im Iran dürfen zu international wichtigen Sportwettbewerben nicht in die Stadien oder Sporthallen. Das betrifft auch Qualifikationsspiele der Fußballnationalmannschaft und Weltcup-Partien der Volleyballer. Zudem können wegen der islamischen Kleiderordnung de facto keine seriösen Bewerbe mit weiblicher Beteiligung stattfinden, außer in Disziplinen wie Schach oder Schießen.

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