Fox: Journalistin erhebt Vergewaltigungsvorwurf

Fox: Journalistin erhebt Vergewaltigungsvorwurf
Derzeit ist kein Ende der Belästigungsklagen bei US-Nachrichtensender Fox in Sicht.

Die Vorwürfe gegen den konservativen US-Nachrichtensender Fox News wegen sexueller Belästigung von Mitarbeitern reißen nicht ab. Die Journalistin und Kommentatorin Scottie Nell Hughes sagte am Montag vor Gericht in New York gegen den Fox News-Moderator Charles Payne aus. Der Vorwurf lautet auf Vergewaltigung, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Vorwurf der Vergewaltigung

Die 37-Jährige wirft Payne vor, sie im Juli 2013 in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Payne moderierte die Sendung "Making Money". Anschließend sei sie eine zweijährige Beziehung mit Payne eingegangen, weil sie den Eindruck gehabt habe, dies sei die Bedingung für eine Karriere bei dem Sender. Damals war Hughes regelmäßig auf Sendung in verschiedenen Fox-Programmen.

Nachdem sie die Beziehung im Juni 2015 beendet habe, sei sie innerhalb kurzer Zeit vom Bildschirm verschwunden, ihre letzte Sendung hatte sie demnach im März 2016. Im Sender habe es Absprachen gegeben, sie nicht mehr einzusetzen, habe sie erfahren. Die Sendergruppe 21st Century Fox habe ihr zudem geschadet bei ihrem Streben nach einem Posten in der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump. Im Juni nahm Hughes Kontakt zu dem Anwalt auf, der Vorwürfe sexueller Belästigung bei Fox verfolgt.

Fox News & Sexismus

Payne wurde nach einer internen Untersuchung Anfang des Monats vorsorglich suspendiert. Er ist nicht der einzige Moderator, der von Mitarbeitern belastet wird. Im Vorjahr musste der langjährige CEO von Fox News, Roger Ailes, zurücktreten, weil er die Moderatorin Gretchen Carlson sexuell belästigt und schließlich entlassen hatte. Nachdem Carlson die Vorwürfe erhob, meldeten sich weitere Mitarbeiterinnen des Senders und schilderten ebenfalls Szenen von Belästigung und Bestrafung. Ailes musste schließlich den Chefsessel räumen. Im Mai dieses Jahres verstarb er im Alter von 77 Jahren.

Der konservativ geprägte US-Sender trennte sich im April dieses Jahres nach Berichten über sexuelle Übergriffe außerdem von seinem Kult-Moderator Bill O'Reilly. Die Zeitungen The Times und New York Times deckten auf, dass O'Reilly über Jahrzehnte Mitarbeiterinnen sexuell belästigt hatte. Wer nicht mit ihm ins Bett ging, habe auch keine Chance gehabt, Karriere zu machen. Fünf Frauen haben versucht, sich gerichtlich zu wehren und wurden mit insgesamt 12,1 Millionen Euro Schweigegeld abgefertigt (mehr dazu hier).

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