Jagd auf Riesenpythons in den Everglades

Die Riesenschlagen dezimieren zu viele einheimische Tiere - aber auch Katzen stellen eine ernsthafte Bedrohung dar.

Die Behörden im US-Bundesstaat Florida riefen zur großangelegten Schlangenjagd in den Everglades auf – und das offenbar mit Erfolg: Laut Naturschutzkommission für Fische und Wildtiere haben die Jäger binnen eines Monats insgesamt 68 dunkle Tigerpythons gefangen bzw. getötet. Die aus dem Ausland eingeführten Reptilien sind eine Bedrohung für die Tierwelt in Florida.

"Jeder Python, der aus dem System genommen wird, ist ein großer Nutzen, und wir wissen, dass es einer bedeutenden zeitlichen Anstrengung bedarf, um einen Python zu fangen", sagte der Chef der Naturschutzkommission, Nick Wiley.

Jagd auf Riesenpythons in den Everglades
Erstmals hat die Naturschutzkommission heuer einen Jagdwettbewerb ausgerufen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Laut Wiley war die Kommission über das große Interesse überrascht: 600 Menschen aus 38 US-Staaten hätten teilgenommen, "und wir hatten sogar Leute aus Kanada". Die größte der gefangenen Schlangen war den Angaben zufolge rund 4,30 Meter lang. Ihr Fänger erhielt eine Belohnung von tausend Dollar (rund 750 Euro). Die beiden Jäger mit den meisten gefangenen Schlangen bekamen je 1500 Dollar. Die Schlangenkörper sollen in der Universität Florida untersucht werden.

Was hat eine Python mit einer Katze gemein?

Jagd auf Riesenpythons in den Everglades

A boy checks out pants made from Burmese pythons'

Ausgebüxte Haustiere

Der dunkle Tigerpython lebt eigentlich in Asien. In Florida tauchten die Tiere in der Natur erstmals nach dem Hurrikan Andrew 1992 auf. Vermutlich handelte es sich um Haustiere, die im Sturm in das Feuchtgebiet Everglades entkommen sind. Seitdem vermehrten sich die Reptilien dramatisch, sie sind inzwischen sogar zahlenmäßig stärker als die einheimischen Schlangen. Der Tigerpython ist ein guter Schwimmer, kann aber auch auf Bäume kriechen. Wissenschafter vermuten die fremden Riesenschlangen hinter dem deutlichen Rückgang heimischer Säugetiere wie Hasen, Wiesel, Waschbären und Wildratten.

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