Sexismus-Vorwurf: Aufregung um Erste-Hilfe-Video

Sexismus-Vorwurf: Aufregung um Erste-Hilfe-Video
Viele Menschen empfinden das Video des deutschen Samariterbundes als sexistisch.

Was haben spärlich bekleidete Frauen mit Erster Hilfe zu tun? Bislang nicht recht viel. Doch nun hat der deutsche Arbeiter Samariter Bund (ASB)ein Video veröffentlicht, in dem genau solche in unterschiedlichen Ersten-Hilfe-Situationen gezeigt werden. Zur Musik von bekannten Chartstümern wie "Blurred Lines" von Robbin Thicke oder "Single Ladies" von Beyoncé werden die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen gesungen und demonstriert. Der Arbeiter Samariter Bund bezeichnet das Musikvideo als Parodie, auf was diese genau Bezug nimmt, bleibt offen. Beim ASB war trotz mehrmaliger telefonischer Versuche niemand erreichbar, um eine Stellungnahme abzugeben.

Irritiert von dem Video scheinen auch viele Menschen in den sozialen Medien, denn in den Kommentaren auf Facebook häufen sich unter dem geposteten Videos Sexismus-Vorwürfe: "Wir finden Ihr Video extrem sexistisch und Frauen verachtend. Sexualisierte Bilder von Frauen in Werbung und Medien führen zu einer höheren Akzeptanz von sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen.", schreibt zum Beispiel dort der Frauennotruf München.

"Hoffentlich nimmt die ein oder andere Person daraus was mit und weiß sich nun besser zu verhalten, das wäre natürlich eine positive Wirkung - mich persönlich ekelt dieses sexistische Video an!", schreibt eine andere Nutzerin.

Anderen widerum gefällt die Umsetzung: "SAUGUTE Umsetzung!!!! Meisterhaft! Großes Kino!!!!", findet ein User.

Das Clip hat mittlerweile fast 2000 Kommentare und wurde beinahe 9000 Mal geteilt.

Laut eigenen Angaben will der Samariter Bund mit dem Video vor allem Jugendliche erreichen und zeigen, dass Erste Hilfe "sexy" sein kann. Der Clip ist in Kooperation mit dem Beirat der ProSiebenSat.1 Media SE und unter der Schirmherrschaft von ASB-Bundesvorstandsmitglied Christine Theiss entstanden.

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