Facebook: Mercedes-Corvette kein Name

Facebook: Mercedes-Corvette kein Name
Eine 14-Jährige wurde ohne Vorwarnung von Facebook gesperrt. Man glaubte ihr schlicht ihren Vornamen nicht.

Mercedes hätte eigentlich Corvette heißen sollen. Doch der Name war schon bei der Geburt der heute 14-Jährigen aus Spannberg, Bezirk Mistelbach, problematisch. Am Bändchen, das das Kind damals im Spital bekam, steht: Corvette. Doch in der Geburtsurkunde steht zu lesen: Mercedes. "Man wollte uns damals nicht glauben, dass es den Namen gibt. Und zum Streiten war ich nach der Geburt zu schwach", sagt Mutter Martina Kainz. Dennoch: Der Spitzname "Vetti" – eine Abwandlung von Corvette, hält sich bis heute. In einigen Ausweisen steht auch "Mercedes Corvette Kainz". Doch dann stieß Facebook auf diesen Namen. Und sperrte der Schülerin im vergangenen Oktober einfach das Konto.

Falscher Name – vorübergehende Blockierung , hieß es erst. Und schließlich: Dein Konto wurde gesperrt, weil du augenscheinlich nicht deinen echten Namen angegeben hast. "Das hat mich wütend gemacht, das ist doch mein Name", erzählt Mercedes Corvette. Und sie wurde aufgefordert, ihren "echten" Namen anzugeben – andernfalls würde ihr Konto gelöscht werden.

Namenstausch

Mercedes-Corvette nannte sich ab sofort "Maria Valerie Zwiemüller". Und das ohne Probleme. "Maria, weil Mercedes sich vom Spanischen (Maria voller Gnaden, Anm.) ableitet, Valerie, weil ich in diesem Moment eine SMS von einer Valeria bekommen habe. Und Zwiemüller . . . na gut, das ist mir selbst ein Rätsel."

Ein endloser Mail-Wechsel zwischen der Schülerin und Facebook folgte. Sie musste mehrmals Ausweise schicken, um ihre Identität zu beweisen. Man müsse erst prüfen, ob es sich nicht um Fälschungen handelt, erklärten die Facebook-Verantwortlichen dem Mädchen. Monate später, endlich die Erlösung für die falsche Maria-Valerie: Hallo Mercedes, wir haben die Änderungen gerne für dich vorgenommen. Maria Valerie war ab sofort wieder Mercedes-Corvette.

Schokokeks

Die Familie schüttelt über den Vorfall nur noch den Kopf. "Das ist doch unglaublich. Da nennen sich manche ohne Probleme ´Monsterschokokecksii´ oder ´Laura mag Züge´ und bei Mercedes-Corvette ist das ein Problem", sagt Martina Kainz.

Die Schülerin jedenfalls ist glücklich: "Ich muss mich bei meinen Freunden und meiner Familie bedanken, dass sie die Zeit mir mir durchgestanden haben und nicht mit mir durchgedreht sind." Denn der Vorfall kostete nicht nur sie viele Nerven.

Übrigens: Den Namen wählten Vettis Eltern aus, weil sie damals eine Corvette fuhren. "Es ist das einzige ´weibliche Auto´", sagt Muter Martina Kainz . "Und uns hat es gefallen."

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