Emojis für die weibliche Periode gesucht

Emojis für die weibliche Periode gesucht
Mit neuen Emojis will eine australische Kinderhilfsorganisation die Regelblutung enttabuisieren.

Emojis, das sind Bildzeichen, die in SMS und Chats längere Begriffe symbolisch ersetzen, sind längst gängige Kommunikationsmittel geworden. Über 90 Prozent der online aktiven Weltbevölkerung verwenden sie. So können - unter anderem - Freude, Trauer, Angst und Liebe ausgedrückt werden.

Der australische Ableger der Kinderhilfsorganisation Plan International will die Liste der verfügbaren Icons nun erweitern und damit einen offenen Umgang mit der weiblichen Menstruation ermöglichen und fördern. In der Vergangenheit wurden in Analogie zu geschlechtergerechter Sprache geschlechtergerechte Designs, weibliche Berufsemojis, Emojis mit verschiedenen Hautfarben und gleichgeschlechtliche Paar-Symbole hinzugefügt (mehr dazu hier).

Das Stigma bekämpfen

Wie Der Standard berichtet, veröffentlichte die Organisation am Wochenende ein Posting auf dem sozialen Netzwerk Facebook, in dem Vorschläge für die Verbildlichung der Monatsblutung dargelegt werden. Im Zuge der Veröffentlichung des Beitrags rief man zur Abstimmung auf. Das beliebteste Symbol soll beim Unicode Consortium eingereicht werden. Die Schriftzeichen-Organisation legt fest, für welche Sinn tragenden Schriftzeichen oder Textelemente ein digitaler Code festgelegt wird. Sollte Unicode das eingereichte Menstruationsemoji annehmen, wird es künftig zur Nutzung ins Symbol-Repertoire auf Smartphones und Computern aufgenommen.

"Kein Emoji für die Periode?"

Ziel der Initiative ist es, Tabus rund um die Regelblutung aus der Welt zu schaffen und eine angemessene Kommunikation über das Thema zu ermöglichen. "Ist es nicht lachhaft, dass es einen langnasigen Kobold und ein Disketten-Emojis gibt, aber keines für die Periode?", sagte Susanna Legena von Plan International in Australien zur Online-Plattform Mashable. Obwohl weltweit mindestens 800 Millionen Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren menstruieren würden, stehe kein Symbol dafür zur Verfügung, so Legena.

Die Periode im Wandel

Langsam, aber sicher wird die weibliche Menstruation von ihrem unsauberen Image befreit. Mit Hashtag-Kampagnen, die dem Thema eine öffentliche Plattform eröffnen, und Fotostrecken, die mit einem gesunden Maß an Provokation aufrütteln, kämpfen Frauen (und auch Männer) auf der ganzen Welt seit geraumer Zeit für die Enttabuisierung der Regelblutung. Es soll ein gesellschaftliches Klima der Akzeptanz geschaffen werden, das sowohl von Frauen, als auch von Männern gleichsam getragen wird. Dabei spielt der Begriff "Period Positivity" eine zentrale Rolle. Er beschreibt eine positive und anerkennende Einstellung gegenüber der Menstruation. Auch Initiativen wie der Menstrual Hygiene Day (28. Mai) sollen Berührungsängste mit einem der natürlichsten körperlichen Vorgänge abbauen und sie durch einen von Toleranz geprägten Zugang ersetzen.

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