Emoji-Erfinder: "Ich habe ein Häufchen gezeichnet"

Sie sind beliebt und nerven zugleich.
Shigetaka Kurita experimentierte 1999 mit nur wenige Pixel großen grafischen Darstellungen. So entstanden Symbolbildchen für Sonnenschein sowie ein geöffneter und ein geschlossener Regenschirm. Heute sind 176 kleine Bildchen nun im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) zu sehen.

Am Anfang stand ein äußerst simples Grinsegesicht - heute sind rund 1.800 verschiedene Emojis bei Smartphone-Nutzern weltweit in Gebrauch. Der Erfinder der kleinen Bildchen, Shigetaka Kurita, ist vom globalen Erfolg seiner Idee überrascht. "Wegen der japanischen Wurzeln hätte ich nicht erwartet, dass Leute im Ausland die Emojis übernehmen würden", sagte Kurita.

Emoji-Erfinder: "Ich habe ein Häufchen gezeichnet"
Japanese Shigetaka Kurita, the man who created emoji charachters, poses for a portrait in Tokyo on November 30, 2016. Kurita was working at major telecom NTT Docomo in 1999 when he sketched out one of the first emoji, a clunky looking thing barely recognisable as the precursor to today's yellow smiley face. From a humble smiley face with a box mouth and inverted "V's" for eyes, crude weather symbols, and a rudimentary heart -- emoji have now exploded into the world's fastest-growing language. / AFP PHOTO / Behrouz MEHRI / TO GO WITH AFP STORY: Japan-culture-computers, INTERVIEW by Miwa Suzuki and Anne Beade

Er habe einfach etwas erfunden, "was ich selbst haben wollte". Alles begann im Jahr 1999. Damals arbeitete Kurita bei dem Telekommunikationsunternehmen NTT Docomo und experimentierte mit nur wenige Pixel großen grafischen Darstellungen. Unter anderem wollte er Wettervorhersagen auf den kleinen Bildschirmen der neu aufkommenden Handys besser darstellbar machen. So entstanden Symbolbildchen für Sonnenschein sowie ein geöffneter und ein geschlossener Regenschirm.

Außerdem fiel Kurita auf, dass Textnachrichten leicht missverstanden werden konnten - dem wollte er abhelfen. "Ein Smiley am Anfang und am Ende einer Nachricht garantiert, dass sie in einem positiven Kontext gelesen wird, auch wenn sie ironisch verfasst ist oder gar Vorwürfe enthält", sagte er. "Mit einem Herz kann keine Nachricht negativ verstanden werden."

Emoji-Erfinder: "Ich habe ein Häufchen gezeichnet"
Japanese Shigetaka Kurita, the man who created emoji charachters, poses for a portrait in Tokyo on November 30, 2016. Kurita was working at major telecom NTT Docomo in 1999 when he sketched out one of the first emoji, a clunky looking thing barely recognisable as the precursor to today's yellow smiley face. From a humble smiley face with a box mouth and inverted "V's" for eyes, crude weather symbols, and a rudimentary heart -- emoji have now exploded into the world's fastest-growing language. / AFP PHOTO / Behrouz MEHRI / TO GO WITH AFP STORY: Japan-culture-computers, INTERVIEW by Miwa Suzuki and Anne Beade

Als Inspiration nutzte Kurita die japanischen Schriftzeichen und Manga-Comics. 176 kleine Bildchen entwarf er ursprünglich - diese sind nun im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) zu sehen. Sein Beitrag zur globalen Smartphone-Kommunikation hat dem Erfinder zwar keine direkten finanziellen Vorteile gebracht. "Aber die Ehre, in die MoMA-Sammlung aufgenommen zu werden und in die Geschichte einzugehen, ist mehr als genug", sagte er.

Einen zwischenzeitlichen Misserfolg allerdings musste Kurita hinnehmen: "Ich habe ein Häufchen gezeichnet. Das ist kindisch, aber ich dachte, es ist gut, wenn die Leute was zu kichern haben." Sein Arbeitgeber habe den Vorschlag aber abgelehnt aus Sorge um den Ruf den Unternehmens. Heutzutage gehört ein braunes Häufchen mit fröhlichem Gesichtsausdruck zu den beliebtesten Emojis weltweit.


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