Einkommensschere: Moderator verzichtet auf Gehalt

Einkommensschere: Moderator verzichtet auf Gehalt
Nachdem Radiomoderator Dave Hughes herausfand, dass seine Arbeitskollegin weniger verdient als er, verzichtete er auf einen Teil seines Gehalts.

Dave Hughes und Kate Langbroek moderieren zusammen eine Radiosendung auf dem australischen Sender KIIS FM. Dass beide für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen, scheint logisch. Und dennoch ist es in der Realität anders.

Dass Langbroek weniger verdient als ihr männlicher Co-Host, ist bereits seit Anfang März dieses Jahres bekannt. Damals verlautbarte Langbroek anlässlich des Internationalen Frauentages (8. März), dass sie bereits seit über einem Jahr wisse, dass sie weniger verdient. "Ich habe letztes Jahr herausgefunden, dass du 40 Prozent mehr Gehalt für die Show bekommst", sagte die Moderatorin on air. Bereits damals reagierte Kollege Hughes schockiert.

"Du verdienst es"

Am Dienstag thematisierte das Modertoren-Duo laut News.com.au während seiner Sendung die problematischen Einkommensunterschiede nun erneut. Dabei erklärte Hughes, dass er, nachdem er von der Einkommensschere erfuhr, eine Anpassung seines Gehalts an jenes seiner Kollegin forderte und seither auf einen Teil seines Lohns verzichtete. "Ich könnte nicht glücklicher sein. Du verdienst es. Manchmal kann das eben heißen, dass Männer weniger verdienen, als sie eigentlich bekommen würden, um sicherzugehen, dass alles fair abläuft", sagte Hughes.

Auf Twitter schilderte er, dass seine Kollegin mit dem Gedanken gespielt habe, ihren Job zu kündigen. Das habe er nicht gewollt.

Einkommensschere in Österreich

Frauen verdienen in der heimischen Privatwirtschaft weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Pro Stunde erhalten weibliche Beschäftigte laut Statistik Austria um 21,7 Prozent weniger. Im EU-Vergleich zählt Österreich damit zu den Ländern mit den größten Lohnunterschieden. Trotz eines Rückgangs des Gender Pay Gap von 25,5 Prozent (2006) auf 21,7 Prozent (2015) liegt man weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt von 16,3 Prozent (mehr dazu hier).

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