Ein zweites Leben
Die Katze hat sieben Leben. Geht es nach Christof Stein, Mit-Gründer des Kultladens „Lichterloh“, hat ein Dachbodenbrett aus einem Abbruchhaus mindestens zwei. Sein Erfolgsrezept beruht darauf, Gegenständen mit Geschichte eine neue Geschichte zu geben, indem man diese in einen neuen Zusammenhang stellt. Wiederverwertung ist für Stein nicht nur ein Gebot der Nachhaltigkeit, sondern auch ein Gebot der Stunde. Und lustig dürfen Möbel allemal sein, die von „Lichterloh“ kommen, jenem angesagten Laden für österreichisches Design der Zwischen- und Nachkriegszeit. Dass man dort aber auch mit neuen Kreationen von sich reden macht, zeigt beispielhaft das Regalmodul namens „Bunt“. Das Material dafür stammt aus alten Brettern in Abbruchhäusern. „Indem wir wiederverwerten“, sagt Christoph Stein, „setzten wir ein kreatives Signal gegen die Wegwerfgesellschaft“. Im Fall von „Bunt“ wird altes Vollholz nach dem Entwurf des Designers Philipp-Markus Pernhaupt in der Werkstatt zu Apfelsteigen nach traditionellem Vorbild verarbeitet. Bunt lackiert oder lasiert, werden die Kisten als Modulbausteine für Regalsysteme angeboten, das Stück zu 120 Euro. Wer Ordnung machen will, kann das nachhaltig tun – dank der Apfelkisten, die schon Jahrzehnte oder -hunderte auf dem Buckel haben.
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