Deutschland streicht "Doom" vom Index

Deutschland streicht "Doom" vom Index
Vor 17 Jahren wurde der Kult-Shooter aufgrund seiner Brutalität verboten - jetzt lenkt die Behörde ein.

Kettensägen, Schrotflinten, Raketenwerfer - das und die explizite Gewaltdarstellung
veranlassten 1994 die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
(BPjM) dazu, den ersten 3-D-Shooter "Doom" auf den Index zu setzen. 17 Jahre danach wurden der Titel und sein Nachfolger "Doom 2 - Hell on Earth" in Deutschland vom Index gestrichen.

Grund war offenbar ein Antrag von Rechteinhaber ZeniMax Media bei der BPjM mit dem Argument, das Spiel sei ein wichtiger Bestandteil der Firmengeschichte. Die Prüfstelle begründet den Schritt damit, dass die Grafik nach heutigen Maßstäben als distanziert und realitätsfern einzustufen sei (Link zum Begründungstext der BPjM siehe unten). Doom wurde von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) mit einer "Ab 16"-Kennzeichnung versehen.

Computerspiel mit Einfluss

Die amerikanische Version von "Doom 2" bleibt jedoch weiterhin indiziert. Sie enthält 2 Levels aus "Wolfenstein 3D", in denen verfassungsfeindliche Symbole (Hakenkreuze) verwendet werden.

Das 1993 erschienene Doom wurde 2007 von amerikanischen Spieleexperten in die Liste der 10 einflussreichsten Computerspiele gewählt. Jetzt darf der Kult-Shooter frei im Handel vertrieben werden. Ohne Eigeninitiative hätte ZeniMax Media noch 8 Jahre warten müssen - indizierte Spiele werden erst nach 25 Jahren automatisch vom Index genommen.

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