#DeleteUber: Fahrdienst im Kreuzfeuer der Kritik
Der Erlass von US-Präsident Donald Trump, Bürger einiger mehrheitlich muslimischer Staaten die Einreise in die USA für 90 Tage zu verwehren, führte dazu, dass auf internationalen Flughäfen zahlreiche Menschen festsaßen. Es folgten Protestaktionen, denen sich auch die Taxivereinigung von New York anschloss. Sie rief am Samstag ihre Mitglieder dazu auf, zwischen sechs und sieben Uhr am Abend keine Fahrgäste am John-F.-Kennedy-Flughafen anzunehmen und sich vor dem Terminal 4 zum Protest zu versammeln. Die Fahrer wollten sich so solidarisch mit jenen zeigen, die von dem Einreiseverbot betroffen sind und jenen, die dagegen protestieren.
"Wir können nicht schweigen. Wir gehen zur Arbeit, um Menschen in einem Land willkommen zu heißen, das uns einst willkommen geheißen hat. Wir sind die Müden, die Hungrigen, die Armen. Wir werden uns nicht spalten lassen!", heißt es in dem Statement der Taxivereinigung.
Kritik an Uber
Der Fahrdienst Uber hingegen, der ebenfalls dazu aufgerufen worden war sich am Protest zu beteiligen, hielt seinen Betrieb aufrecht. Über Twitter verlautbarte das Unternehmen, dass sogar das "Surge Pricing", jener Mechanismus, der bei erhöhtem Fahrgastaufkommen zu einem höheren Preis führt, deaktiviert wird.
Viele Protestierende fühlten sich von der Aktion derart vor den Kopf gestoßen, dass sie ankündigten, Uber zu löschen. Der Hashtag #DeleteUber schaffte es bald darauf in die Twitter-Trends.
Stellungnahme des Uber-Chefs
Kritik wurde auch an Uber-Chef Travis Kalanick laut, der zum wirtschaftlichen Beratergremium der Trump-Administration gehört. In einer ersten Stellungnahme nach der Kritik an dem Unternehmen bezeichnete Kalanick den Erlass von Trump als "ungerecht" und sicherte Betroffenen Uber-Fahrern seine Hilfe zu. In einem weiteren Statement von Uber heißt es, dass man nicht beabsichtigt habe, einen Streik zu brechen. "Wir wollten die Leute nur wissen lassen, dass sie mit Uber zu einem normalen Preis zum JFK und von diesem weg kommen können."
Der Fahrdienst Lyft reagierte indessen ebenfalls auf Trumps Erlass. Dieser widerspreche dem Wertefundament von Lyft und den USA. Das Unternehmen kündigte eine Spende von einer Million Dollar an die Bürgerrechtsorganisation ACLU (American Civil Liberties Union) an. Diese leistete beispielsweise den auf Flughäfen festsitzenden Menschen Rechtsbeistand.
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