Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

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Neues Jahr, neues Glück. In China hat 2018 gerade erst begonnen.Damit geht auch der Wechsel der Tierkreiszeichen einher. Der treue Hund löst den flügelschlagenden Hahn ab. Unter seiner Regie sollen ein Jahr lang mehr Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft herrschen.

Wer bei seinen Neujahrsvorsätzen bisher noch nichts weitergebracht hat, bekommt jetzt eine zweite Chance. Denn in China beginnt das neue Jahr erst jetzt und dauert bis 4. Februar 2019. Traditionell orientiert sich der chinesische Jahreswechsel am Mondkalender: Neujahr findet stets am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende statt, dann wechselt auch das Tierkreiszeichen und regiert zwölf Monate – heuer der sympathische Hund. Da liegt auf der Hand, dass "Wang Wang" (das lautmalerische Wuff Wuff auf Chinesisch) für viele Chinesen zum geflügelten Wort wird, denn es bedeutet auch "Viel Glück".

Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes
2018 ist das Jahr des Hundes: "Jedes Tier hat seine eigenen Eigenschaften, im Allgemeinen kann man sagen je größer, desto stärker", weiß China-Expertin Lisa Rock. Das Schwein sei allerdings auch nicht unbeliebt, da es Glück bringen soll. Das Pferd wird als sehr fleißig gesehen. Dem Hund werden die Eigenschaften loyal, intelligent und flexibel zugeschrieben.

Mindestens acht Schätze voller Glück

Der chinesische Jahreswechsel ist gleichzeitig Frühlingsfest – und allein der Gedanke an diese aufblühende Zeit lässt Grippe, Kälte und Müdigkeit vergessen. Auf ins neue Jahr, "Made in China", auf dass es mindestens acht Schätze voller Glück bringt! Die Chancen dafür stehen gut, auch weil das Tierkreiszeichen Hund vom Element Erde unterstützt wird. Das bedeutet, dass alles ein wenig ruhiger wird als 2017, das vom Element Feuer angeheizt wurde. "Jetzt zählen Werte wie Treue, klare Kommunikation, Idealismus, Unbestechlichkeit, gutes Miteinander und Aufrichtigkeit", sagt Florian Ploberger, Buchautor und Arzt für Traditionelle Chinesische und Tibetische Medizin. "Hunde sind wachsame und unvoreingenommene Beobachter und lernen immer dazu. Das heißt, wir können weiser werden." Ploberger, der ursprünglich aus der Schulmedizin kommt, zieht neben der Traditionellen Chinesischen Medizin auch Einflüsse der Tierkreiszeichen zurate, die übrigens nichts mit Jupiter, Saturn oder Pluto zu tun haben, sondern sich ausschließlich nach dem chinesischen Mondkalender richten. Ob Ratte, Tiger, Drache, Affe oder Pferd – insgesamt sind es zwölf Tiere, die jeweils Regie über ein ganzes Jahr innehaben. Hunde kamen etwa in den Jahren 1958, 1970, 1982, 1994 und 2006 zur Welt. (Die anderen Tierkreiszeichen finden Sie hier: www.sternzeichen.net)

Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

Weltweit feiern Milliarden von Menschen in Asien den Jahreswechsel traditionell am zweiten Neumond nach der Wintersonnwende. Am berühmtesten ist wohl das Chinesische Neujahrsfest, das auch in vielen Chinatowns der Welt zelebriert wird, zum Beispiel in London.
Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

Lisa Rock vom Chinazentrum für Sprache und Kultur in Wien: "Für die chinesische Bevölkerung ist es das wichtigste Fest des Jahres. Alle möchten bei ihren Familien sein und scheuen dafür weder Geld noch Mühe. China ist sehr groß und sehr viele Menschen leben und arbeiten weit weg von ihrer Heimat."
Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

"Es ist der größte Wunsch der Chinesen, das Fest gemeinsam mit der Familie zu verbringen", so Sinologin Rock. Spruchbänder mit Neujahrswünschen (sogenannte „Chunlian“) werden an Türen geklebt, Böller geschossen und vor allem im Norden Teigtaschen gegessen. Die ganze Familie feiert bis in die Nacht hinein.
Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

Nichtverheiratete Kinder erhalten von den Erwachsenen aus der Familie rote Umschläge mit Geld, sogenannte „Hongbao“.
Chinesisches Neujahr 2018: Im Zeichen des Hundes

2018 ist das Jahr des Hundes: "Jedes Tier hat seine eigenen Eigenschaften, im Allgemeinen kann man sagen je größer, desto stärker", weiß China-Expertin Lisa Rock. Das Schwein sei allerdings auch nicht unbeliebt, da es Glück bringen soll. Das Pferd wird als sehr fleißig gesehen. Dem Hund werden die Eigenschaften loyal, intelligent und flexibel zugeschrieben.

Wer gesünder leben will – das Hunde-Jahr ist ideal dafür

Die chinesische Astrologie orientiert sich an tradiertem Wissen der Geomantik, der "Weissagung aus der Erde" (Feng Shui), sowie aus der Fünf-Elemente-Lehre, die auch eine der Grundlagen der TCM ist. Der Legende nach entstanden die Tierkreiszeichen, als Buddha die Tiere des Waldes zu sich rief und zwölf zu ihm kamen. Als Dank widmete er jedem Tier ein Jahr. China-Experte Ploberger: "Für alle Tierkreiszeichen gilt, dass ein Hunde-Jahr positive und konstruktive Energien besitzt. Es ist eine gute Zeit, um in aller Ruhe Entscheidungen zu treffen, die Bestand haben sollen." Wer gesünder leben will – das Hunde-Jahr ist ideal dafür. Ploberger: "Bewegung, aber auch Ernährung sind die großen Themen." Dazu gehöre, sich geistig zu nähren, etwa Orte zu besuchen, die einem gut tun und den Geist wach halten. Auch wer tanzt oder sich anders sportlich bewegt, macht alles richtig. "Und viel Küssen ist gut, denn das stärkt das Erd-Element."

Gute und schlechte Jahre

Aber wie ernst nehmen eigentlich die Menschen zwischen Hongkong, Peking und Shanghai das chinesische Horoskop? Lisa Rock, Sinologin und Gründerin des Chinazentrum für Sprache und Kultur in Wien: "Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung kümmert sich nicht wirklich darum, schon gar nicht bei einer wichtigen Entscheidung." Dennoch gebe es Jahre, die besser für gewisse Angelegenheiten seien und andere schlechter. So wird etwa im Jahr des Schafes eine niedrigere Geburtenrate verzeichnet, denn: "Das Schaf gilt als eher schwaches Tier, ein Tiger hingegen könnte es – bildnerisch gesprochen – reißen." In China sind Tierkreiszeichen auch Smalltalkthema, etwa beim ersten Kennenlernen. Sinologin Rock: "Es ist eine Möglichkeit herauszufinden, wie alt das Gegenüber ist. In China spielt Hierarchie etwa im Geschäftsalltag eine wesentliche Rolle und da hierbei auch das Senioritätsprinzip gilt, ist es nicht unwesentlich zu wissen, ob der andere älter oder jünger ist." Das Entscheidende am chinesischen Jahreswechsel sei aber, dass es das wichtigste Fest des Jahres ist. "Alle möchten Neujahr bei ihren Familien feiern und scheuen weder Geld noch Mühe, um dies zu bewerkstelligen", sagt die Sinologin. Und so reisen Millionen Menschen durchs Land, um die Zeit bei ihren Angehörigen verbringen zu können.

Zwei Wochen wird jetzt in China alles still stehen, bis zum Laternenfest am 3. März. "Die Menschen wollen frei und unbelastet ins neue Jahr gehen", so Lisa Rock. Als Symbol dafür wird neue Kleidung getragen – wenn es das Jahr des eigenen Tierkreiszeichens ist, am liebsten etwas in Rot." In diesem Sinne: viel Glück – Wang Wang!


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