Panda täuscht Schwangerschaft vor

Können diese Augen lügen? (Symbolbild)
Um besseres Futter zu erhalten, soll Panda-Dame Ai Hin die Wärter an der Nase herumgeführt haben.

Die Gerissenheit einer sechsjährigen Panda-Dame im chinesischen Chengdu Research Centre beschäftigt derzeit die Tierforscher in aller Welt. Ai Hin soll eine Schwangerschaft vorgetäuscht haben, um an besseres Futter zu gelangen, meldet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Die Geburt des vermeintlichen Jungen Ai Hins - in Gefangenschaft immer eine Sensation - hätte live übertragen werden sollen. Doch das Tier normalisierte kurz zuvor sein "Verhalten und physiologischen Anzeichen" wieder, so ein Experte. Es sei eine "Phantom-Schwangerschaft" gewesen. Eine große Enttäuschung für das Panda-Zentrum.

Schwangere Pandas werden dort üblicherweise in einzelne Abteile gebracht, mit Temperaturregulierung und Rund-um-die-Uhr-Service. Die Tiere erhalten dann auch mehr Brot, Obst und Bambus. "Also nutzen das einige clevere Pandaszu ihrem Vorteil, um ihre Lebensqualität zu verbessern", sagte Forscher Wu Kongju gegenüber Xinhua. Phantom-Schwangerschaften sind gar nicht so selten unter bedrohten Tierarten. In China leben etwa 1600 Pandas in freier Wildbahn im bergigen Südwesten des Landes, weitere 300 in Gefangenschaft - wo sie bei der Fortpflanzung unterstützt werden, indem sie geschützt sind und optimale Bedingungen vorfinden. Dennoch tragen nur etwa 24 Prozent der gefangenen weiblichen Pandas auch tatsächlich Junge aus.

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