Gemeinsam die Angst besiegen

Gemeinsam die Angst besiegen
Mit der rosa Schleife setzen Frauen nicht nur ein Zeichen für die wichtige Vorsorge, sondern reichen einander solidarisch die Hand im Kampf gegen Brustkrebs.

Rosa Gebäude, rosa Events, allen voran, die rosa Schleife – in den kommenden Wochen ist das Symbol der Brustkrebsvorsorge überall präsent. Es erinnert Frauen an die Tastuntersuchung und an die Mammografie. Die Enttabuisierung der schweren Erkrankung und der Zusammenhalt unter Frauen wird gestärkt.

Seit der Einführung der inzwischen weltweit bekannten rosa Schleife in Österreich freut sich Doris Kiefhaber, die Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, über enorme Erfolge: „Wir haben früher nur gesundheitsaffine Frauen erreicht, die sich regelmäßig um die Vorsorge gekümmert haben. Seit der Einführung der rosa Schleife gab es bei Mammografie-Untersuchungen eine Steigerung um 25 Prozent.“

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Im Rahmen zahlreicher Events bekommen Betroffene eine Stimme, sie können sich austauschen und auch Nicht-Betroffene zeigen Solidarität. „Viele Frauen haben ihre Erkrankung in ihrem Umfeld verschwiegen. Doch mit der Schleife können sie sich zum Thema bekennen.“ Während es manchen Frauen gut tut, über ihre Erkrankung zu reden, hilft es anderen darüber zu lesen und zu hören – sich mit anderen Betroffenen zu identifizieren.

„Jede Geschichte jeder Betroffenen ist anders, doch der Schock der Diagnose ist bei allen der gleiche“, sagt Kiefhaber. „Die Frauen haben Angst vor dem Haarverlust, sie machen sich Sorgen, wie die Umwelt darauf reagiert. Viele haben Angst, nicht mehr als leistungsfähig angesehen zu werden.“

Die rosa Schleife hat nicht nur die Erinnerungsfunktion. Im Rahmen etlicher Charity-Events werden Spenden für Betroffene gesammelt, die in finanzielle Not geraten sind. „Gerade für Selbstständige kann eine Krebserkrankung existenzbedrohend sein.“ Auch der Erlös aus diversen Pink Ribbon Produkten und Sondereditionen – von Make-up über Taschen, Haushaltsgeräte bis hin zu Wein – fließt in die Unterstützung der Projekte.

Keine blaue Schleife

Kiefhaber erklärt auch, warum es kein blaues Pendant für Männer gibt. „Frauen sind eher bereit, Unterstützung anzunehmen.“ Von rund 30.000 Menschen, die in den Beratungsstellen der Krebshilfe Unterstützung suchen, sind 27.000 Frauen. Etwa 20.000 davon sind Betroffene, die restlichen 7000 sind Frauen, die Angehörige von betroffenen Männern sind. „Daher sind die Frauen für uns als Krebshilfe ein wichtiger Partner, weil sie diejenigen sind, die ihre Männer zur Vorsorge schicken.“

Kiefhaber: „Wir beraten im Umgang mit der Angst vor der Diagnose und der Erkrankung und wir besprechen berufliche Auswirkungen – von Pflichten bis zu Rechten.“ Auch bei Fragen zur Ernährung oder Unsicherheit, die Erkrankung seinen Kindern zu erklären, gibt es Unterstützung. Die rosa Schleife ist damit nicht nur überall präsent, sondern hilft in allen Lebensbereichen.

MITMACH-AKTION

Jede Betroffene erlebt ihre Erkrankung anders, jede geht anders damit um. Erzählen Sie uns Ihre Erfahrungen (gerne auch anonym) und schicken Sie uns Ihre Texte und Bilder an meinsonntag@kurier.at

Hier finden Sie die Erlebnisberichte von KURIER-Leserinnen. Außerdem alle Infos zu Pink-Ribbon-Aktionen und das Neueste über Brustkrebs.

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