Brin: Freies Netz bedroht wie nie zuvor

Brin: Freies Netz bedroht wie nie zuvor
Google-Mitbegründer bezeichnet Apple und Facebook in neuem Interview als größte Gefahr für das Internet.

In einem Interview mit dem Guardian hat sich Google-Gründer Sergey Brin sehr kritisch über neue Entwicklungen rund um das Internet geäußert. Denn heute würden die Prinzipien der Offenheit und des freien Zugangs einer größeren Bedrohung ausgesetzt sein als jemals zuvor in der nun etwa dreißigjährigen Geschichte, so Brin.

Die größten Quellen der Gefahr: Regierungen, die den Zugang und die Kommunikation der Menschen kontrollieren wollen, die Versuche der Unterhaltungsindustrie, Online-Piraterie zu unterbinden, und die restriktiven Netzangebote von Apple und Facebook, die streng kontrollieren, welche Software auf ihren Plattformen veröffentlicht werden kann.

 

Facebook als Innovationsbremse

Diese Tendenzen seien schädlich für die Innovation, sagte Brin weiter. "So kann viel verloren gehen", sagte der Google-Gründer. "Zum Beispiel kann die Information in diesen Apps nicht gecrawlt werden. Man kann sie nicht durchsuchen." In einem Web, das von Facebook dominiert wäre, hätten Page und er Google nicht so groß machen können.

"Du musst nach ihren Regeln spielen, die wirklich sehr restriktiv sind", sagte Brin. Außerdem kritisierte er Facebook dafür, dass man Daten nicht einfach in andere Online-Dienste exportieren kann - immerhin hätten sie Daten aus Gmail über Jahre hinweg angezapft.

Behördenzugriff

Weiters rechtfertigte sich Brin für die Aushändigung von Nutzerdaten an US-Behörden. "Wir können viele dieser Anfragen abwehren. Wenn es eine magische Wand gäbe, die uns vom US-Gesetz ausschließt, wäre das großartig. Wenn wir einer magischen Gesetzgebung unterliegen würden, der jeder auf der Welt vertraut, wäre das großartig."

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