Bilbao: Empörung über Tipps für "richtiges" Koksen

Bilbao: Empörung über Tipps für "richtiges" Koksen
Die Volkspartei sieht "Verharmlosung" von Drogenkonsum.

In der nordspanischen Stadt Bilbao ist eine Kontroverse über den Umgang mit Drogenkonsumenten entbrannt. Die örtlichen Vertreter der rechtskonservativen Volkspartei (PP) empörten sich jetzt in einer Erklärung darüber, dass die Stadtverwaltung Empfehlungen über den "richtigen" Gebrauch von Kokain abgab.

So wurden während der diesjährigen Festlichkeiten im August in der baskischen Stadt Karten im Scheckkartenformat verteilt, auf denen dazu geraten wurde, das Kokain gut zu zerkleinern, um eine spätere Beschädigung der Nasenscheidewand zu vermeiden. In der PP-Erklärung hieß es, eine derartige Gebrauchsanweisung samt "lockerem und frivolen Spruch" sei "echter Bockmist". Damit werde der Drogenkonsum verharmlost.

Infomaterial zur Verringerung von Gefahren

Ein Sprecher des städtischen Gesundheitsamts erklärte, das Material sei nicht an irgendjemanden, sondern an Kokainkonsumenten oder drogengefährdete Menschen abgegeben worden. Die Stadt habe die Entscheidung zur Abgabe des Informationsmaterials nach Rücksprache mit Experten getroffen.

Yolanda Diez, die örtliche Beauftragte für Gesundheit, sagte der Agentur Europa Press, durch die von der Stadt eingerichteten Informationsstellen zu Drogen und Sexualität würden die mit dem Rauschgiftkonsum zusammenhängenden Gefahren verringert. Im übrigen sei nur "sehr wenig" entsprechendes Informationsmaterial ausgegeben worden - "etwa hundert Stück".

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