"In Liebe, Barack": Obamas Liebesbriefe zum Nachlesen

Barack Obamas Liebesbriefe an seine ehemalige Freundin zeugen von Poesie und den Herausforderungen, mit denen sich der ehemalige US-Präsident in jungen Jahren konfrontiert sah.

"Ich hoffe, du weißt, dass ich dich vermisse. Mein Vertrauen in dich ist so tief wie das Meer", dichtete Barack Obama am 26. September 1982 in einem Brief an seine damalige Liebschaft Alexandra McNear. Den intimen Einblick in Obamas Dichterkünste verdankt die Welt der Emory University in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Die Universität hat kürzlich neun Briefe des Ex-Präsidenten, die insgesamt 30 handgeschriebene Seiten umfassen, veröffentlicht.

"In Liebe, Barack"

Bei den Dokumenten, die mit "In Liebe, Barack" gezeichnet sind, handelt es sich um Liebesnotizen, die Obama für seine damalige Freundin verfasste. Entstanden sind die Texte zwischen 1982 und 1984, wie die BBC berichtet. Obama studierte ab 1979 für zwei Jahre am Occidental College in Los Angeles, bevor er an die Columbia University in New York City wechselte. Danach studierte er drei Jahre lang Rechtswissenschaften an der Harvard Law School, wo er auch seine spätere Ehefrau Michelle Robinson kennen und lieben lernte.

Die Universität ist seit 2014 im Besitz der Briefe, durfte sie jedoch erst jetzt veröffentlichen. Das teilte man auf der universitätseigenenHomepage mit. Wie die Briefe an die Uni gelangten und warum die Hochschule bisher damit nicht an die Öffentlichkeit ging, erklärte man nicht. Nun sind sie jedenfalls in der Rose Library, einer Bibliothek der Hochschule, für Studenten und Forscher auf Anfrage einsehbar. Eine Professorin wolle außderdem demnächst ein eigenes Buch darüber veröffentlichen, berichtet die NachrichtenagenturAP.

"Lyrisch und poetisch"

Bei den Briefen, die auf der Homepage als "lyrisch und poetisch" beschrieben werden, handelt es sich nur um einen Auszug aus der Korrespondenz der beiden US-Amerikaner. Andra Gillispie, Professor an der Emory University, zufolge, würden die Briefe aus einer Zeit stammen, in der sich die Beziehung von Obama und McNear bereits dem Ende zuneigte. Obama und McNear führten bis 1983 eine Fernbeziehung. Die Texte seien daher weniger von Romantik und vielmehr von Berichten über die Herausforderungen und Probleme des jungen Barack Obama geprägt.

Sie "offenbaren die Suche eines jungen Mannes nach Sinn und Identität", sagte die Leiterin der Bibliothek, Rosemary Magee, gegenüber derNew York Times. "Tatsächlich zeigen sie dieselbe Art der Sehnsüchte und Probleme, auf die Studenten überall stoßen", erklärte Magee.
Auch das Ende der Liebesbeziehung wird in einem der Briefe von Obama kommentiert: "Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es eine klare Linie zwischen romantischer Liebe und dem alltäglicheren, aber vielleicht feineren Bund der Freundschaft gibt", schreibt der spätere Präsident der USA im September 1983. Und weiter: "Aber ich kann den Übergang vom einen zum anderen spüren."

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